it's all over now, baby blue.

ein jahr toulouse geht zu ende. ein jahr, das uns allen und eben auch mir eine menge neuer erfahrungen beschert hat. christina und mein freund markus reisen morgen in aller frühe ab, und damit ist wohl auch für mich das austauschjahr vorbei, obwohl mein praktikum ja noch einige zeit andauert. in gut 300 besuchern, die zur zeit in zwei bis drei tagen hinzukommen, werden wir unser beim eröffnungsabend auf meiner terrasse formuliertes ziel der 10.000 besucher erreicht haben. und auch, wenn (außerhalb des gästebuchs) wohl keine neuen einträge mehr hinzukommen werden (einige photos sind allerdings noch nachzutragen), bleibt die seite im netz, um als nachschlagewerk ihren gebrauchswert zu beweisen. und da gibt es einiges, exemplarisch vorgeführt an meinen eigenen einträgen:

bereits in meinem allerersten eintrag gab ich unzählige hinweise zu wohnungssuche und dergleichen, später ergänzt durch ausführungen zu kostenlosem metrofahren und billigen waschsalons, auslandskrankenversicherung und tipps für die kommunikation mit zuhause ("wie man eine sms nach frankreich verschickt").

touristisch erschlossen habe ich nicht nur toulouse (das natürlich auch auf seine clubbing- und haute cuisine-qualitäten hin abgecheckt wurde, nebst ausführlicher vorstellung meines lieblingsrestaurants), sondern auch ziele der näheren und weiteren umgebung: das baskenland, das spanische pamplona mit seinen stierkämpfen, ziele in den pyrenäen wie st. lary, wo ich meinen skianfängerkurs gemacht oder les angles, wo ich meine frisch erworbenen kenntnisse in die tat umzusetzen versucht habe, die landeshauptstadt paris oder auch die zugegebermaßen etwas off-topic liegende documenta habe ich ausführlich rezensiert. das absolute highlight der reiseführerkomponente von nothing toulouse ist allerdings unser gemeinsamer cannes-reisebericht, für den ich nicht ein, nicht zwei, nein drei teile beigetragen und zusätzlich noch undercover und ohne nennenswerte akkreditierung aus der höhle des löwen berichtet habe. meinen eigenen veranstaltungshinweisen für den sommer 2002 folgend habe ich zu christinas abschied eine kleine spanienreise organisiert, zu deren just unter diesem eintrag stehenden bericht es nur noch zwei links zum sagenumwobenen baumlabyrinth 'cabanes de argelaguer' nachzutragen gibt: die eigene seite der freunde der cabanes und einen text anläßlich der demontage dieses schönen ortes, deren traurige zeugen wir werden mußten.

auch unser studium kam in meinen einträgen nicht zu kurz: ich berichtete live und in farbe von unseren übungen 16 son cut (nebst interpretationsanleitung), emission stereo, histoire d'un jour und projet personnel sowie über die praktikumsplätze. daneben recherchierte ich fundiert die umrechnung französischer noten und beriet in einer faq zu unserem studiengang all diejenigen, die die voraussetzungen für die teilnahme am studium an der esav erfüllen und sich auch von meiner abschreckungsemail für künftige esavstudenten nicht haben vergraulen lassen.

soweit, sogut? es gibt noch mehr: ich berichtete von einem französischen freizeitvergnügen namens cowboy dance, von meiner ersten teilnahme an einer obdachlosenspeisung, über die freuden des satellitenempfangs fern der heimat, obwohl auch das französische fernsehen nicht ohne highlights ist, wenn es auch im direkten vergleich unterliegt. ich erklärte die sprunghafte zunahme von verkehrsdelikten vor den präsidentschaftswahlen, mokierte mich über das mispronouncement englischer wörter durch französische zungen und schwärmte für die vorteile des euro u.v.a.m. und weil das alles noch nicht genügte, schrieb ich in exkursen über schokolade und champagner.

stets habe ich vertreten, daß nothing toulouse auch reality soap-qualitäten haben muß und mich selbst gerne immer wieder in halsbrecherische politische diskussionen gestürzt, sei es anläßlich des 11. september, der azf-explosion oder der wahl in frankreich (ohne worte). und auch im privaten habe ich mich der exhibitionistischen komponente eines internettagebuch nicht entzogen und mich als geek, autonarr und anhänger gar nicht esav-konformer filme geoutet.

ich werde vieles schuldig bleiben, den versprochenen bericht aus locarno (in einem wort: familiär - kein vergleich zu cannes), informationen zu meinem praktikum und das hoffentlich gute ende der neverending story um mein projet personnel. und auch der abschluss des konzepttagebuchs wird mir nicht mehr gelingen. konzepttagebuch? wir erinnern uns: tom kummer hat einst die kunstform der konzeptinterviews berühmt gemacht, und ich habe mich eben in den vergangenen wochen mit einem konzepttagebuch versucht. vorlage war volker poehls' ziemlich krude zusammenfassung meines lieblingsbuchs faserland von christian kracht, die man immerhin bis zur hälfte nun so auch von meinen nothing toulouse-einträgen der letzten zeit geben kann:

Es «fängt damit an, dass der jugendliche Held "ein Jever aus der Flasche trinkt" (mein eintrag vom 03.06.) und ein schwarzer Windhund "eine große Kackwurst neben einen Tisch setzt", wobei "ein Viertel der Wurst an seinem Hintern klebenbleibt" (03.06.). Dem Helden ist "jetzt richtig schlecht" (03.06) und findet es "ziemlich peinlich, das Ganze" (03.06). Gerade fällt ihm ein, wie er einmal "betrunken war und kotzen mußte" (03.06), da kotzt auch schon "ein völlig betrunkener junger Mann auf die Tür seines türkisfarbenen Porsche-Cabrios" (03.06). Bei einer Flasche Illesheimer Herrlich denkt der Ich-Erzähler daran, dass von der Zugtoilette "die Pisse von unter dem Zug nach oben" fliegt und einen "Urinfilm auf dem Gesicht" der Reisenden hinterläßt (03.06.), bis er "vollkommen betrunken" (03.06) ist. Genüsslich berichtet er, wie er einmal "ins Bett gekotzt" und "auch noch ins Bett geschissen" (17.06.) hat. Ein Taxifahrer wird beim Furzen erwischt (03.07.), dann ist dem Protagonisten etwas "peinlich" (09.07.), zwei Seiten später schon wieder etwas, dann wird er "richtig betrunken" (09.07.).» Er ist «dann "betrunkener", als er dachte; ein Mädchen lächelt und "übergibt sich in die Badewanne. Nicht so ein normales Übergeben, sondern ein richtiger Schwall, nur eben nicht grün, sondern rot. Die Kotze klatscht in die Badewanne" (09.07.). Dagegen kann der Taxifahrer nicht anstinken; er hat "Mundgeruch, und außerdem riecht er alt und verwest." (09.07.). Später läuft unserem Helden sein Joghurt aus, sein "ganzer Hosenboden ist naß und klebrig". Das ist ihm "natürlich furchtbar peinlich" (09.07.). Allerdings findet er auch Wim Wenders "schrecklich peinlich" (15.07.). Dabei fällt ihm ein, sie hätten damals "gesoffen wie die Löcher" (15.07.) und ein Freund schreibt ihm, wie "mächtig betrunken" (15.07.) er war.» Der weitere Text «bringt einen Geruch "wie alte Kotze". Kein Wunder, dass ihm "leicht übel" (20.07.) wird; schon muß er sich "übergeben. Große gelbe Kotzschwälle platschen auf den Teppich" (20.07.). Da liegt es nahe, sich daran zu erinnern, wie er mal bei Hansen "in den Garten gekotzt" (20.07.) hat.»

das beinhaltet jetzt natürlich das konkludenten eingeständnis, dass die betreffenden tagebuchpassagen eher meinem wunsch, gut zu unterhalten entsprungen sind, als zu realitätstreuer chronistenpflicht.


Martin - 31.08.02 at 23:59:59




die tomatina ist eine riesige sauerei. weil sich zehntausend englische, australische, deutsche, spanische und sonstige touristen auf laster voller spanischer eiertomaten stürzen (in deutschland zwei euro das kilo) um sie auf unbekannte andere englische, australische, deutsche, spanische und sonstige touristen zu werfen.
riesig.
und als quasi nachschlag stellen die spanier lourdes-ähnliche duschen zur verfügung, damit die menschen ohne tomatenkernmatsche ihre autos (und die öffentlichen verkehrsmittel) besteigen können. denn in bunjol (man denke sich eine welle auf das n) gibt es genau eine herberge, die nicht ganz zehntausend betten bereitstellen kann.
wir wohnen dementsprechend in valencia ("ballenszhia"), was eine sehr schöne stadt ist.
mit einem sarrazenentor (unsere übersetzung des spanischen namens in ermangelung spanischer sprachkenntnisse) und einer kathedrale, die am ende einer hohlen gasse steht. wir stellen fest, dass gassen immer hohl sind, sonst sind es keine gassen. das ist eine frage der definition.
aber das ist nicht der punkt.
selbst tage nach der tomatina riechen unsere kleider (und schuhe, gürtel, was wir eben so anhatten) nach tomaten. nennt mich mamma miracoli.
auch wenn das nicht spanisch ist, kommt es mir so vor. tomaten auf den augen, im bikini, in den ohren. und auch in sonstigen körperöffnungen. genial. nee, echt.
wir speisen am meer (wiener schnitzel mit pommes), allerdings nicht ohne vorher das rotlichtviertel der drittgrössten spanischen stadt gefunden zu haben, und verlassen am nächsten morgen die stadt.

in villafranca del penedes (da gehören auch noch accents drauf, weiss nur nicht wie, man möge mir verzeihen), eine kleine stadt im hinterland barcelonas (martin kennt dazu ein tolles lied), finden wir ohne spanisch zu sprechen oder auch nur die adresse des hotels zu kennen unsere unterkunft und gucken den, sich in neun etagen besteigenden, einheimischen zu. die haben auch keine hemmungen, die spanier.
wir auch nicht. aber das ist ja nix neues. tut auch wenig zur sache, wollte nur mal erwähnt werden.
dann ist siesta und wir ruhen uns am und im meer aus. zurück in villafranca (noch nass) finden wir das stadtzentrum gesperrt und den karnevals-/kirmesumzug in vollem gange. wir parken unser auto (mein auto) im industriegebiet (das kennen wir schon, weil wir ja das hotel gesucht haben) und laufen mit den umziehern in richtung innenstadt. wieder besteigen sich spanier und machen auch sonst noch eine menge krach. die abschliessende party (direkt nach dem gottesdienst) nehmen wir voll mit, da im zimmer an schlafen sowieso nicht zu denken ist, wir wohnen direkt am festivalgelände. am nächsten morgen geht die feier ungebremst weiter. wir werden von kanonenschüssen geweckt und ziehen mit dicken augen in richtung hauptplatz, wo sich wieder die leute stapeln. nach einem entspannten kaffee machen wir uns auf den weg richtung toulouse. martin möchte sich einen baum mit labyrinth anschauen und deshalb verlassen wir kurz vor der französischen grenze die autobahn, um dann auf landstrassen zu einem kleinen wäldchen zu finden, in dem einige kaputte laubengänge vom ehemaligen vorhandensein dieses sagenumwobenen irrgartens zeugen. wir klettern (ich nicht, die zwei anderen aber voller begeisterung) auf wackligen ästen zwischen wildschweinköpfen herum und verlassen diesen gastlichen ort mit dem hintergedanken, noch in andorra vorbeischauen zu können.
in den pyrenäen wird uns aber klar, dass das keine gute idee ist. es regnet und die uhr arbeitet gegen uns. dementsprechend streifen wir an der andorranischen grenze vorbei, ohne dieses schöne land zu besuchen.
wenigstens regnet es in toulouse nicht mehr.

die letzten stunden laufen. ein letzter stadtrundgang, ein letztes mittagessen, auto packen und raus gehts aus frankreich, zurück ins abenteuer deutschland. leben. darüber gibts keine fernsehserie. warum nicht?

so, nie wieder tagebuch, nothing toulouse neigt sich dem ende zu und wir haben immer noch keine 10.000 besucher. find ich schade.


Christina - 31.08.02 at 18:42:31




Hier steh ich nun, ich armer Tor und als letzter in Lohn [naja…] und Brot. Und auch das nur noch fuer wenige Stunden. Die ersten Hochrechnungen und Pegelstaende sind abgegeben...und die anderen verweilen lieber in der Punica-oase und werfen mit Tomatina und Oranginaflaschen auf zukuenftige Spitzenkandidaten.
Die treue Leserschaft merkt, dass hier nix mehr zu holen ist und wendet sich ab. Die Redakteure in Deutschland tippen noch hektisch ihre letzten Berichten vor Redaktionsschluss in ihre PDAs.
Endzeitstimmung wie man sie sonst nur aus duesteren japanischen Zeichentrickfilmen kennt macht sich breit. Nur noch hier und da zuckt ein Oberschenkelknochen an den Sehnen seines Herren.
Wenn mich jetzt jemand fragt "wie wars ??", dann antworte ich wahrheitsgemaess: "star wars"...tut aber keiner.
Dabei hat meine Klassenlehrerin in der ersten Klasse in Pirmasens bereits gesagt: "tun schreibt man nicht, macht man bloss"

Ein Jahr geht vorueber, ein Jahr voller Erfahrungen und Abiballreden. Rauchende Colts und rauschende Feste...und manchmal kam auch Herr Weiss vorbei.
Was soll ich das Jahr besser oder schlechter machen als es wahr. Ein Jahr ist ein Jahr ist ein Jahr. Wenn mich jemand fragt ob ich es nocheinmal machen will, dann antworte ich: "nicht alles anders, aber vieles besser"…es fraegt aber niemand.
Ein Treppenwitz der Geschichte soll nicht unerwaehnt bleiben: Bereits vor sechs Jahren habe ich gedroht [mit ausgestrecktem Zeigefinger, holpriger, ueberschlagener Stimme und weissem Zopf]: "meeeeine Damen und Herren, wenn Stoiber Bundeskanzler wird, ziehe ich aus Deutschland aus". Nun wird Stoiber Kanzler und ich kehre heim ins Reich. « tooeeeroeeee »
Die Zusammenarbeit mit behinderten Kindern hat mir Spass und mich zu der Erkenntnis gebracht, die auch alle JuLis derzeit haben: "Steck ihn rein"
Und das wuerde ich auch allen anderen raten....aber auf mich hoert ja keiner.


Roland - 29.08.02 at 18:15:42




Chrisiiinsche und Mateng, how was the Tomatina???


Henriette - 29.08.02 at 11:31:42




"Schwester: das Leichentuch bitte..."


Roland - 28.08.02 at 10:24:41




kurzer programmhinweis:
die corrida d'audiovisuel findet im jahr 2003 von mittwoch, 9.4. bis mittwoch, 16.4. in der cinémathèque de toulouse statt.
freut euch drauf.


Christina - 22.08.02 at 11:14:47




so, ist dann heute also schon mittwoch...
gestern lief - heiss ersehnt - robin hood in der cinémathèque. zwar nicht, wie im programm angekündigt, in der originalversion sondern auf französisch, aber was solls.
wenn aus 'peter' 'pierre' wird stört einen auch ein robä de lockslä nicht mehr.

und wieder wird mir klar, dass die deutschen synchronsprecher wirklich tolle arbeit leisten. und nicht nur die. mein dank geht hier vor allem auch an die menschen, die stunden ihres lebens damit verbringen, lahme witze und nostalgisch-patriotisch verklärte reden ins deutsche zu übersetzen.
danke, ihr macht das toll.

ausserdem fehlen mir hier ganz dringend deutsche synonyme für 'part d'audience'. und für opv und jri. das kann ja so nix werden.

über meinem balkon wohnen tauben. pfui.


Christina - 21.08.02 at 11:13:00




Christiiinsche, ich denk' an Dich! Sei tapfer und halte durch!


Henriette - 17.08.02 at 18:56:51





"Seit 5.45 Uhr wird jetzt zurückgeschossen. Undvon jetzt ab wird Bombe mit Bombe vergolten... "

Hopp, her mit dem Pokal....


Roland - 16.08.02 at 10:00:37




hunde, wollt ihr ewig leben???



Martin - 16.08.02 at 08:02:44




nein martin.
dein zitat stammt aus dem jahr 1943.
trotzdem schön, dass hier aktiv mitgearbeitet wird.
weiss es sonst jemand?


Christina - 15.08.02 at 20:58:57




wollt ihr den totalen krieg???



Martin - 15.08.02 at 19:21:57




auch wenn mich die hier versammelten abschiedseinträge zu tränen rühren (vielleicht nicht so viel wie die nicht geschriebenen...), möchte ich dezent darauf hinweisen, dass ich noch da bin.
--> hier <--

also, bin hier, allein zuhaus. die deutsche kolonie ist heute morgen mit michis und kemals abfahrt nach deutschland endgültig aufgelöst worden und alles was bleibt sind neue nachbarn und leere herzen.
heute ist jour férié in frankreich, assomption. niemand arbeitet, alle machen sich locker, ich auch.
und nur für den fall, dass meine neuen nachbarn (erschreckenderweise ein pärchen auf michaels neun quadratmetern) wieder auf die idee kommen, französisches schlager-gedudel in so laut zu hören, dass sie den arabischen nachbarn von gegenüber übertönen, habe ich mir matthias reims klassiker "verdammt ich lieb dich" runtergeladen.
und wenn das nicht falsch verstanden werden könnte, würde jetzt hier ein historisches zitat aus dem jahr 1939 stehen.

lang lebe der allgemeinbildungstest auf focus.de.


Christina - 15.08.02 at 12:32:02




na, dann will ich mal etwas schwangerenberatung leisten:

html-seiten werden lokal im cache vorgehalten, um netz und verbindung zu entlasten. das hat den effekt, dass, wenn man eine seite kurz nacheinander mehrmals aufruft, sie nicht erneut aus dem netz gesaugt wird, sondern einfach lokal aus dem ordner 'temporary internet files' rekonstruiert. zwischenzeitliche veränderung (z.b. des besucherzählers) gehen einem dabei allerdings verlustig. abhilfe: wir drücken 'f5' oder den 'aktualisieren'-button unseres browsers (das ist diese eckige variante des grünen punktes...), dann wird der komplette inhalt neu geladen. juhu.

wenn ich gerade dabei bin: ich habe in der bannerrotation ausschliesslich solche banner eingesetzt, die bereits bei click bezahlen. wer also über dsl, firmennetzwerk, flatrate surft oder sonst gelangweilt ist: click doch mal ein banner! es bringt uns meist nur einen eurocent, aber kleinvieh macht auch mist...

ich verspreche auch artig, demnächst wieder etwas mehr content zu liefern. mein bericht vom filmfest aus locarno (ich war nämlich da!) und vor allem die betrachtung der feinen unterschiede zwischen cannes und locarno stehen ja noch aus (wer sich in der zwischenzeit schon mal informieren mag, kann das u.a. bei der nzz, der faz, der sz, der fr oder bei spiegel online tun. ich bin halt etwas im stress, die letzten tage habe ich den antrag für die filmförderung meiner diplomarbeit gestellt, und nebenbei muss ich ja auch noch praktizieren...


Martin - 15.08.02 at 10:45:00





Das wars ???
NIX MEHR ???
NIE MEHR ???
MMM MMMM ???


wenn der erste [und letzte] Trommler das Betriebsfest verlaesst dann brechen alle Daemme...Deutschland steht unter Wasser...und nicht nur wegen der Klimakatastrophe...aber auch das kann subjektive Wahrnehmung sein.

"meine rechte gefuehlhaelfte muss gluehen" [Matthias Sammer, anlaesslich seines Abschiedsspiel]

"man kann soviel veraendern, wenn man zu kaempfen bereit ist" [Sohn Mannheims]

"ich werde niemals mehr ein Ohr abkauen..."[Mike Tyson]

"Das ist der Ruecktritt vom Ruecktritt" [Costa Cordales]

"einer der wenigen, grossen NT-schreiber ist abgetreten" [spiegel online]

"Stoiber darf nicht Kanzler werden" [Bild]

"Es sind immer die Besten, die früh gehen" [Dorfpfarrer in Kassel, 1939]

"Allez, bonne weekend" [Sekretaerin bei OGACA]

"Junge, komm bald wieder" [Freddy Quinn]

Und jetzt zum Abschluss gebe ich Dir noch ein kurzes LIVE-Woerterbuch-Horoskop mit auf den Weg: [Finger zwischen den Seiten....]
->"Leibpacht"

"whenever, whatever..."

Shakiras feuchter Ledertanga [snifff]


Roland - 14.08.02 at 15:55:19




Herr Divé, ich muß weinen. Ehrlich wahr.

Bin leider nicht zu mehr "Eintrag" fähig, sobald ich mich in der Eingabemaske befinde, hemmt mich eine fiese Schreibblockade. Blockschokolade.

Jedenfalls ist Brüssel toll.



Henriette - 14.08.02 at 14:45:18




Lein letzter Eintrag.

Ein Jahr Toulouse ist zu Ende gegangen und gestern um 17 Uhr 37 wurde ich von Roland und meinem Vater am Bahnhof abgeholt. Mein Koffer, die pink-violett-türkisfarbene Strandtasche, mein Rucksack und der blaue Umhaengebeutel stehen wieder in meinem Zimmer in Frankfurt-Bonames. Ich habe viel weggeworfen, ausrangiert oder an Anette Kaiser weitergegeben. Die Luftmatratze habe ich spontan in den Müll gepackt, einige Shirts und alte Klamotten in Plastiktüten gesteckt und diskret für die armen Männer auf den Toulouser Straßen in die Rue St Rome gestellt, während Louise gleiches mit ihrer unangebrochenen Slipeinlagenpackung zu Gunsten der armen Frauen getan hat. Ein wirklich winziger Umzug. Mein Klemmstrahler ist wieder in Deutschland, auch meine Espressomaschine und der Rest Grüner Tee.

Ein Jahr Toulouse ist zu Ende und ich sage danke all denen, die dieses Jahr möglich gemacht haben. Meinen Eltern, unserem Herrn Weiss, der ESAV und der Deutsch-Französischen Hochschule.

Es war für mich eine sehr interessante Zeit, die ich mit Genugtuung als einen erfolgreich abgeschlossenen, da von Anfang an für mich als begrenzt konzipierten, Abschnitt meines Lebens betrachte. Keine Tränen, kein Freudenfest, aber der Wunsch, irgendwie einen Abschluss im Internet festzuhalten und meinen Enkeln auf CD-Rom zeigen zu koennen. Freunde für's Leben hab ich keine wirklich gesucht und keine wirklich gefunden, aber viel von der ESAV und der Spielwiese profitiert, Kritik geübt, eingesteckt, Ernst genommen oder auch nicht. Ich hatte viel Spass an diesem Selbstversuch, an der Ambassade, dem Shanti, Rolands Küche, Martins Terrasse, dem Projet Personnel und - Achtung - auch der NothingToulouseGruppe und den Lebenzyklus bedingten Höhen und Tiefen einer verschworenen, zusammengeschweissten, nach Auflösung und Befreiung strebenden, von Beziehung, Lieben und Affären profitierenden oder darunter leidenden Grabentruppe.

Äusserungen dieser Art haben immer die Halbwertszeit von Sekunden und schon übermorgen oder bei der Soirée Toulousaine kann ich mich vielleicht schlapp lachen über den Schrott, den man manchmal so denkt und schreibt. Aber wie jede Information in unserem Hirn, so tragen auch diese Zeilen dazu bei, dass das Wahrnehmungsraster meiner selbst und das anderer Menschen ergänzt und damit verfeinert wird und der objektiven Realität - also der intersubjektiv vergleichbaren - näher kommt. Das Auge bleibt immer ein begrenzt skaliertbares biologisches Kunstwerk und zwischen den Stäbchen und Zäpfchen ist nichts. Es sei denn, das Hirn stellt sich etwas vor. Dann ist dort etwas.

Halbwertszeit. Und deshalb braucht man sich und andere nicht immer so Ernst nehmen, kann nach Herzenslaune ausprobieren, sich verändern, sticheln, wieder glätten, zerwerfen, verwerfen und umorganisieren. Nichts bleibt so wie es ist, denn ich bin nicht Ernst Jünger, der seit seinem 40. Lebensjahr Steine, Käfer und versteinerte Käfer gesammelt hat und ansonsten flexibel wie ein Marmorblock war.

Nichts bleibt und deshalb haben ich und Louise schweren Herzens auch unsere Beziehung beendet in der Gewissheit, dass man Zeit, Prioritäten, Energie und Aufmerksamkeit wieder mal auf andere Dinge lenken will. Die Hoffnung darauf, dass zwei Menschen zur selben Zeit in Strasbourg einen tollen Job finden - sie als Simultan-Dolmetscherin beim Europaparlament und er in einem Medienkonzern - die ist halt ein bisschen unrealistisch, aber mittelfristig tragend. Es war eine rosafarbene, wolkige, anstrengende, bereichernde, unverfälschte Erfahrung. Louise startet nächste Woche, nach der Hochzeit des Bruders, in Schottland durch und ich mache mein Ding in Frankfurt. In fünf Jahren dann wird es sich ergeben, dass eben jene Hoffung tatsächlich doch trägt und ich ziehe zu ihr nach Strasbourg, weil man mir dort einen Job angeboten hat.

So, liebe Leserinnen und Leser, dies war mein letzter Eintrag. Ein bisschen schwer verdaulich ist er vielleicht geraten.

Vielleicht hätte ich schreiben sollen, dass ich mich - nach mir als Gericht gefragt - als süß-saure Nudelpfanne beschreiben würde oder schlicht denke, dass ein Bayer kein Kanzler wird? Oder vielleicht hätte ich den beiden Schwangeren eine Riesenschachtel Kekse mitbringen sollen oder einfach aufdecken müssen, wer mir was über wen erzählt hat, was der aber nicht wissen darf, weil der sonst dem anderen sagt, dass ich oder so. Man kann den Leuten für moralisches oder emotionales Fehlverhalten nicht auf die Fresse hauen und auch darauf basiert unsere Gesellschaft. Auf Stabilität und ein bisschen Wandel, aber nur so, dass sich alle ganz langsam anpassen können und, wenn sie das nicht wollen, Zeit genug haben, um im Rahmen eines biologischen Durchschnittsalters gepflegt wegzusterben.

Auf Wiedersehen in Wiesbaden.


Michael - 14.08.02 at 14:09:51




na martin, dann gratuliere ich doch hiermit mal im namen aller nothing-toulouser, egal ob nah oder fern, zur mitwirkung am preisgekrönten film "das verlangen".

die tagesschau meint dazu in ihrer online-ausgabe folgendes:

Goldener Leopard für "Das Verlangen"

Beim Filmfestival in Locarno ist der deutsche Beitrag "Das Verlangen" von Iain Dilthey mit dem Goldenen Leoparden ausgezeichnet worden. Je einen silbernen Preis erhielten "Tan de repente" aus Argentinien sowie der ungarische Film "Szep Napok". Der Spezialpreis der Jury ging an "Man, Taraneh, panzdah sal daram" aus Iran. Der Goldene Leopard ist mit 90.000 Franken (rund 61.600 Euro) dotiert.

Spiel um Liebe und Mord im Dorf
Im Siegerfilm "Das Verlangen" geht es um die verschlossene Lena, die in einem kleinen Dorf im schwäbisch-fränkischen Wald mit ihrem tyrannischen Ehemann, dem Dorfpfarrer, lebt. Nachdem in dem Ort ein junges Mädchen ermordet wurde, wird der monotone Alltag von Lena erschüttert. Sie lernt den Mechaniker Paul kennen und empfindet eine tiefe Zuneigung für ihn. Um sein Geheimnis zu bewahren, hüllt sich Lena erneut in Schweigen.

Sehnsuchtstrilogie
"Das Verlangen" ist der Abschluss von Diltheys Sehnsuchtstrilogie, die er mit den Filmen "Sommer auf Horlachen" und "Ich werde dich auf Händen tragen" begonnen hatte. Unter seinem Drehbuchtitel "Glaube, Liebe, Hoffnung" erhielt der tragische Stoff im Februar bei den Internationalen Filmfestspielen in Berlin den baden-württembergischen Drehbuchpreis.

na dann, lass knallen.

i'd like to thank the academy.


Christina - 12.08.02 at 11:04:35




Apropos Waschsalon... In einem ebensolchen war ich gestern mit Louise (Wettervorhersage "unbestaendig", da muss man ja waschen gehen).

Einem jungen Franzosen habe ich bei dieser Gelegenheit den Rest meines Waschmittels geschenkt. Denn was will ich erstens mit einer halben Flasche Waschmittel im Zug nach Strasbourg und zweitens: Er hatte es verdient. Heute ab 13 Uhr wird nicht nur zurueckgeschossen, sondern meine Wohnung geleert. Letzte warme Mahlzeit 12 Uhr und dann wegwerfen, abtransportieren, kosmetische Reparaturen vornehmen was das Zeug haelt.

Da Sonntag der schlimmste Tag ist (da ist das Wochenende noch zu unendlich weit und ich bin schon total fertig, absolut tot), hatte ich mich eigentlich sehr ueber die Einladung zur Vorfuehrung von Christinas, Michaelas und Kemals ProjetPersonnel gefreut, welche mir leider annuliert wurde. (...).

Regentropfen, die an mein Fenster klopfen.


Michael - 12.08.02 at 10:18:46




Roland, gerngesehener Gast und Hochhalter des Niveaus. Jetzt bin ich im Bilde und etwas verunsichert, da ich mal eine Frau kannte, die Berit hiess... Ist Berit jiddisch fuer Zipfel oder so? Vielleicht kannst Du dazu eine kurze Ergaenzung erarbeiten.

Heute ist mein letzter Tag bei Masterimage. Es war wirklich total schoen. Wenn man sich auf der Praktikumsbestaetigung durchliest, was ich alles gesehen und gemacht habe, schon nett.

Am Wochenende raeume ich die Wohung. Annette Kaiser hat Matratze, Tisch, Stuehle und so weiter von mir erstanden und puenktlich zum Etat des Lieux am Montag um 16 Uhr wird meine Wohnung - bis auf eine Luftmatratze - leer sein. Dienstag um 7 Uhr 53 nehme ich den Zug und Frankreich geht zu Ende. Jetzt haben sie ja den Raffarin, die rechte Socke, der moeglicherweise schon ab September zusammen mit Stoiber den Kontinent gegen die Wand fahren kann.


Michael - 09.08.02 at 12:53:22




Lieber Michael: die jüdische Beschneidung wird Berit Mila und geht auf folgende Textstelle der Bibel zurück:
Gott sprach zu Abraham: Du aber, du wahre meinen Bund, du und dein Same nach dir in ihre Geschlechter. Dies ist mein Bund, den ihr wahren sollt, zwischen mir und euch und deinem Samen nach dir: Beschnitten unter euch sei alles Männliche. Am Fleisch eurer Vorhaut sollt ihr beschnitten werden, das sei zum Zeichen des Bundes zwischen mir und euch. Mit acht Tagen soll alles Männliche unter euch beschnitten werden, in eure Geschlechter, Hausgeborner und von allirgend Fremdem um Geld Erworbner, der also nicht deines Samens ist, beschnitten werde, beschnitten dein Hausgeborner und dein Gelderworbner, mein Bund sei an eurem Fleisch zum Weltzeit-Bund. Ein vorhautiger Mann aber, der am Fleisch seiner Vorhaut sich nicht beschneiden läßt, gerodet werde solch Wesen aus seinen Volkleuten, meinen Bund hat er gesprengt.
Genesis 17, 9 - 14
nicht zu verwechseln mit der bei Ephraim Kishon oft verwendeten "Bar Mizwa" die eher so eine Art Kommunions und Konfirmationsfeier in einem ist. [Gabs ja auch schon im Osten mit der Jugendweihe...man moege mich verbessern, falls ich lalle]
Alle die jetzt Lust verspüren zum Judentum überzutreten muss ich allerdings enttäuschen: Nur wenn die leibliche Mutter Jüdin war/ist, ist es möglich selbst Mitglied dieser Religion zu werden...
Gysi wache ueber Euch alle...
Es lebe die Copy-and-paste Gesellschaft!!!


Roland - 08.08.02 at 15:31:07




aber da kriegt mann doch keine käppis, oder?


Christina - 08.08.02 at 09:53:15




Also ich fand's wie "Beschneidungsfest", weiss aber den Fachausdruck nicht.


Michael - 07.08.02 at 11:23:13




und geburtstag noch gleich mit.

und hannuka.

und ende vom rammadan.


Christina - 06.08.02 at 22:33:11




france 3 bezahlt seine praktikanten zwar nicht mit richtigem geld (mal egal in welcher währung), dafür wird man hier anderweitig reich beschenkt.
heute war wie weihnachten und ostern zusammen.
dass sich papa valette nicht als santa claus verkleidet und den schnell im studion nachgebauten kamin runtergerutscht ist, war zwar schon eine arge enttäuschung (was haben wir geweint, ach, was haben wir geweint!), aber bei selbstgebackenen keksen und edvige als weihnachtselfe kann man darüber mal locker hinwegsehen.
also, volles programm heute: france-3-t-shirt, france-3-käppi, france-3-regenjacke, france-3-backpack, france-3-kullis (und zwar viele), france-3-einkaufswagen-euro-ersatzmärkchen, france-3-ist-das-dunkel-leuchtdioden für den schlüsselanhänger, france-3-visitenkartenmäppchen...
mein gott, ist das toll!
vor lauter freude erkennt ihr mich nicht wieder!
solch ein reicher segen!

apfel, nuss und mandelkern
haben kleine kinder gern.


Christina - 06.08.02 at 22:30:42




Nach Gysis Ruecktritt ist die Zukunft der PDS etwas ungewiss.

Schade eigentlich, denn ich denke, dass wir in Deutschland Alternativen brauchen. Wir brauchen Parteien, die uns zeigen, dass Wirtschaftswachtum nicht grenzenlos moeglicht ist, und die mit einer cleveren Besetzung - und hier kam Gregor Gysi ins Spiel - Denker, Kreative, auch Alternative und Visionaere in das deutsche Parlament bringen.

Dieses Anliegen, Menschen mit Visionen statt mit Spuren der Parteimuehlen auf der Seele, in der Volksvertreung zu haben, ist eigentlich en gesamtdeutsches und kein Ossi-Thema.

Von daher ist es richtig und attraktiv, dass die PDS in Hessen die ehemalige Medienmacherin des Hessischen Rundfunks, Luc Jochimsen, auf Platz 1 der Landesliste gehoben hat. Auch gegen den Widerstand einiger PDS-Mitarbeiter, die wie viele andere nicht verstehen wollen, dass nicht die Dauer der Mitgliedschaft, sondern das Hirn und der Wille zu Veraenderngen, zumindest aber der Wille und die Faehigkeit, sich anderes, als das Herkoemmliche, das Konservierte, das "so haben wir es immer schon gemacht" vorzustellen, fuer ein Mandat im Bundestag qualifiziert.

Die PDS strebt nach wie vor keine Regierungsbeteiligung an, auch wenn das nach einer passablen Arbeit in Berlin moeglich ware, sondern positioniert sich als das, was wir eigentlich dringend brauchen: Mal wieder eine Linke Partei. Mal wieder ein Abgeordneter, der nicht schon mit 22 Jahren Vorsitzender der Jungen Union Rheinland-Pfalz war und sich vom windschnittigen Jurastudium windkanalgetestet ins Kreisparlament, in den Landtag und schliesslich in den Bundestag kompromisverweichlicht und konsenserfahren hochgekungelt hat.


Michael - 06.08.02 at 14:00:55




Die Toulouser U-Bahn-Linie 2 kommt, aber etwas spaeter als geplant. Die DEPECHE du MIDI titelt "Die ganz aussergewoehnlichen Baustellen von Toulouse" und hat Recht.

Dass die echten Bauarbeiten mit Bagger, Kran, Bohrungen und so, an der Grande Rue St. Michel schon laengst aufgegeben wurden zugunsten von archaeologischen Grabungen, das wissen wir und unsere Leser schon.

Heute auf dem Weg zum Geldautomaten habe ich mein Bild der Lage etwas konkretisieren koennen. Schwarze Plastikplanen schuetzen die wertvollen Funde vor Sonne, Wind und Regen, eine Dizaine de Archaeologen legen mit Pinselchen, feinen Spachteln und Schaeufelchen Mauern frei und bergen - ACHTUNG - verwitterte Gerippe! Und so werden Hunderte von Toulousern auf dem Weg zum Baecker in Brustkoerbe, Skelette und offene Schaedel blicken.

Schon toll, wie die beiden Schwangeren Caro und Sabine sich freuen. Ich bringe denen mal ne Schachtel Kekse mit.


Michael - 05.08.02 at 11:24:59




Und das schreibt SPIEGEL.de heute zur Lage der Nation.

Das ist nicht lustig, was der kalte Mann so von sich gibt.

Hamburg - Stoiber will in der Debatte um die Arbeitsmarktpolitik im Unterschied zu Bundeskanzler Gerhard Schröder offenbar nicht auf Konsens setzen. Statt runde Tische und Vermittlungsgespräche kündigt er die harte Gangart an: "Wenn wir das, was wir im Rohr haben, in den nächsten Monaten umsetzen, werden wir ernste Diskussionen auch mit den Gewerkschaften bekommen", sagte Stoiber dem "Kölner Stadtanzeiger" und fügte hinzu: "Widerstände halte ich aus."

Ältere Arbeitslose sollen nach den Vorstellungen des Kanzlerkandidaten als Gegenzug für eine Einstellung auf den Kündigungsschutz verzichten.

Den Widerstand der Gewerkschaften wird Stoiber vor allen in diesen Punkten erwarten dürfen: Er will den gesetzlichen Anspruch auf Teilzeit lockern, er will das rot-grüne Betriebsverfassungsgesetz wieder ändern, und er will die Verbindlichkeit der Flächentarifverträge schwächen, indem betriebliche Bündnisse für Arbeit von diesen abweichen können sollen. So müssten nicht mehr "die Gewerkschaftszentralen von Haus aus zustimmen", sagte Stoiber dem Kölner "Express". (...)



Michael - 02.08.02 at 11:08:39




Endlich darf auch ich mal den ersten Eintrag eines Monats schreiben.

Noch wenige Tage, dann geht auch meine Zeit in Toulouse vorbei. Countdown.

Mein freundlicher Makler hat mit mir gestern ein Date vereinbart fuer den 12. August, 9 Uhr. Ich habe dies heute telefonisch auf die Abendstunden verlegt und dabei erfahren, dass der Gute schon die neuen Mieter fuer 9 Uhr 15 bestellt hatte... Zwar fahre ich erst am 13. und zahle eigentlich auch bis zum 15. August, aber egaaaal. Gut, dass wir das nun auch geklaert und den Raffzahn gebremst haben. Raffzaehne sollten entweder bei der FDP Karriere machen oder ihr Gebiss zwecks Erstellen elfenbeinener Schachfiguren dem nationalen Kulturauftrag opfern.

Mit den 10.000 Besuchern koennte es nun eher schwierig werden. Sommerloch, Bundestagspause, schweigende Laemmer wie gewohnt.

Bei France 3 arbeite ich gerade einen Kooperationsvertrag einer TV-Filmproduktion durch und gerade werden die beiden AZF-geschaedigten Fenster in meinem Buero repariert.


Michael - 02.08.02 at 11:00:29

 

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