zum tagebuch des folgenden monats
 

Das Programm der CORRIDA habe ich bislang als durchgehend sehr sehenswert empfunden und finde es eine riesige 'Gschichten, dass die ESAV trotz franzoesischen Savoir Vivres ein derartiges Filmfestival organisieren konnte.

Aus Irland, Muenchen und Daenemark kamen die Beitraege, die mich persoenlich am staerksten angesprochen haben, weil sie bei aller Diversitaet einen schulinternen Stil erkennen lassen und im Gegensatz zu allem ESAVischen hoechste Professionalitaet bieten: Technik, Geschichte, Erzaehlfluss perfekt. Man sieht es sich wirklich gerne an!

Demokratischer Bestandteil der CORRIDA ist nun allerdings das Forum nach dem Film, also die sich anschliessende Diskussion. Und in diesem Rahmen wurden alle wirklich gut gemachten Produkte von den Franzosen polemisch abgewatscht. Eine witzige, intelligent gemachte und darueber hinaus sendefertige NIKE-Werbung wurde als gefaehrlicher Einzug des Kapitalismus in die ideologisch korrekte Welt der Hochschule nach US-amerikanischem Vorbild gewertet. Der aus Muenchen stammende, mit dem Oscar (!) fuer den besten Kurzfilm ausgezeichnete Film "Quiero Ser" von Florian Gallenberger wurde unter Hinweis auf eine "scheussliche Musik in den schlimmsten Klischees, die ich jemals gesehen habe" von ESAV-Dozent Pierre Voyard persoenlich zerrissen. Man fragte sich sogar, ob der Personal- und Sachaufwand in einem vernuenftigen Verhaeltnis zum Ergebnis (dem Oscar...!) steht.

Fuer die Mitglieder unserer kleinen Elite-Hochschule am Rande der spanischen Grenze scheint es schon einmal ein Grundwert zu sein, den Zuschauer zu schocken. Ihn zu beleidigen. Ihm Unverstaendliches zuzumuten. Ein Produkt, auch ein Kunstprodukt, ist dann gut, wenn es niemand ertraegt, keiner sehen will und es erst recht keine Anstalt ausstrahlt.

Diese Tendenz erkennend, verwies dann die starker Kritik ausgesetzte Professorin einer irischen Filmhochschule darauf, dass ihre Studenten in erster Linie "Employment" wollen und es die eben in erster Linie in der Werbung gibt. So what?

Kapitalismuskritik, Anklag-Anklag, Antimondialisme in allen Ehren, aber in das Auffangbecken der Geraetewarte und Gastdozenten der ESAV koennen wahrscheinlich nur ein paar ganz wenige rutschen.


Michael - 30.03.02 at 10:21:55




Ja, da wird also ein Eintrag zum Thema Miami von mir erwartet. Dazu sag ich nur eins: Es war einfach obergeil. In jeglicher Hinsicht.

Und nun bin ich wieder hier und vermisse meinen Lieblingsmenschen mal wieder ganz doll. Aber zum Glück zeigt sich hier so langsam der Frühling, und Sonne nebst Schoki satt und Bananenmilch trösten über solchen Kummer doch ein wenig hinweg. Und außerdem ist Corrida - jedoch war ich schon leicht entsetzt, was unsere französischen ESAV-Kollegen so fabrizieren. Anklag, Anklag.

Und danke Martin für Deine treffende Schilderung des ESAV-Alltags! Voilà, c´est exactement ca! Habe herzlich gelacht. Und genauso müssen wir das hier alles nehmen, mit Humor. Aber wir wollen uns nicht beschweren. Und sicher wird Kemal gleich wieder eine Predigt über mehr Toleranz, Respekt etc. halten, und wie engstirnig wir doch sind. Ich bin gespannt.


Henriette - 28.03.02 at 17:39:25




Derzeit draengeln sich die Uebersetzer in der Kabine und da muss ich ja nicht auch noch sitzen...

Uberigens sei darauf hingewiesen, dass ich ab 10. April wieder in FRANKFURT weile und dort mein ProjetPersonnel realisiere. Ob und fuer wie lange ich danach nach Schottland fliege, haengt nicht zuletzt von der Frage ab, ob die Welt gerecht ist, ich ein Cannes-Ticket bekomme, und seelig neben Nicole Kidman einschlafe, oder die Welt mir grundsaetzlich nur Boeses und dies in seiner uebelsten Form will. Ich bin hoffungsfroh...

Frau Decognier wirkte eben gerade ganz passabel, so dass ich denke, die Katze konnte von kundigen Tiermedizinern gerettet werden. Ich freu mich drueber und lobe den Bundesverband der Tieraerzte.

Es hat tatsaechlich noch niemand so richtig die Oscar-Nacht gewuerdigt. Das erledige ich hiermit und lobe dieses Happening als das groesste meiner Karriere und ueberhaupt. Es war wirklich das erste Mal, dass ich diese Glitzer-Diamanten-Silikon-Veranstaltung durchgestanden habe, ohne mittendrin Steven Gaetjen entschlafen zu sein. Die Preisvergabe lief korrekt ab, davon habe ich mich ueberzeugt und gratuliere hiermit allen Gewinnerinnen und Gewinnern im Namen der Bundesrepublik Deutschland. Toll gemacht, Halle. Es hat zwar niemand Deinen Film gesehen, aber wirklich schoen. Und wie Du geweint hast. Enorm. Das ist schoener, alles, was ich bisher gesehen habe.

Der Bundesrat stimmt in der nun folgenden Sitzung und nach getaetigter Fleischbeschau darueber ab, ob Michi und Marco - ihr Freund - zusammen passen oder nicht. Frommy, kriegen wir Deinen Freund endlich mal vorgestellt? Gestern abend musstest Du ja nach der Abholung am Flughafen "was essen gehen" (was ich gut verstehen kann, Kind, Du hast abgenommen...), aber so langsam muesste doch Dein Hunger gestillt sein?

Ansonsten ist auch Henriette wieder im Lande und ich warte dringend auf einen alles klaerenden, Miami beschreibenden Eintrag. Liebe Gruesse von der CORRIDA Toulouse...


Michael - 27.03.02 at 15:54:21




wenn es denn ein grasfressendes oder -rauchendes wesen gewesen wäre, hätte man es auch mit einem giftgrasanschlag versuchen können. LOL ROTFL

toulouse, in den iden des märz. auch ich besuche artig die corrida, bastle nebenbei mit henriette an unserem projet personnel und mit meiner deutschen drehbuchautorin am buch zu meinem projet für den ingénieur-maître mit dem arbeitstitel "d-day". auch ein neues kommerzielles projekt ist in der mache: nachdem glaube - liebe - hoffnung, der inzwischen das verlangen heißt, zwar immer noch nicht in cannes angekommen ist, dafür aber den mit 25.000 euro dotierten baden-württembergischen drehbuchpreis 2002 gewonnen hat, übersetze im gerade im auftrag von atlan-films ein französisches trickfilmdrehbuch ins deutsche, um dann eine entsprechende koproduktion mit anleiern zu können.

schrieb ich euch nicht letztens von der blue lagoon? jetzt ist mir beim stöbern in der fnac ein buch in die hände gefallen, rein zufällig versteht sich, das genau diese blue lagoon auflistet: die besten 20 plätze für sex unter freiem himmel. honi soit qui mal y pense.

ganz vergessen zu berichten habe ich von einer begegnung mit . dieser junge mann besuchte unseren kollegen roland frank, mit dem er einst gemeinsam auf dem otto-hahn-gymnasium landau war. schnell stellten wir fest, das sein vater klaus baumann einst - in der 7. und 8. klasse - mein englischlehrer am gymnasium bad bergzabern war. und dann fiel es mir ein: ich war, in den ersten tagen des privatfernsehens in deutschland, dem kabelpilotprojekt ludwigshafen-vorderpfalz, gemeinsam mit meinem mitschülern boris fw becker (schönen gruß - und meld dich mal!) und katrin bohrer auserwählt, die titelmelodie für die sendung "schule stellt sich vor" zu singen, die im rahmen eben diesen kabelpilotprojekts auf dem sender epf - erstes privates fernsehen, der heute sat.1 heißt, ausgestrahlt wurde. während der aufnahmen in einem landauer tonstudio hatten wir eine lange pause und beschlossen, unseren in der nachbarschaft wohnenden englischlehrer zu besuchen. dort saßen wir im garten und bekamen limonade serviert. zu unseren füßen tollten zwei nackte kinder, was unser englischlehrer mit der anweisung "put your sneakers on!" kommentierte. jahrelang habe ich geglaubt, sneakers wären irgendwie unterwäsche. jedenfalls, ihr ahnt es schon: einer dieser beiden nackedeis war christopher baumann, mit dem ich jetzt jüngst im toulouser café van gogh, nach meinung aller seniorenreiseführer (und nur deren!) dem treffpunkt der toulouser jugend, saß und episoden über die pfalz austauschen konnte. die welt ist ein dorf.

größte freude hat es mir unter rhetorischen gesichtspunkten bereitet, unseren überzähligen nachfolgern mal die negativen seiten des esav-alltags zu schildern. das liest sich dann in etwa so:

"wer den strukturierten studienverlauf, die meistenteils täglich geduschten kommilitonen und überhaupt die hinreichende verläßlichkeit deutschen organisationsvermögens gewohnt ist, kann sich - wie auch wir - kaum ein bild davon machen, was ihn hier erwartet. keine vorlesung beginnt pünktlich, und etwa an fünfzig prozent der tage findet wahlweise nichts oder jedenfalls nicht das statt, wegen dem man sich morgens aus dem bett gequält hat. wenn etwas stattfindet, dann aber oft mehreres gleichzeitig, und außerdem muß man ja noch seine übungen machen. die technik stammt, wenn sie denn geht, aus dem museum, zweihundert studenten teilen sich z.b. vier miniDV-kameras, und im unterschied zu wiesbaden wird hier täglich gedreht, so daß es lange wartelisten gibt.

der größte unterschied zu wiesbaden aber ist das mind-set: das wort karriere wird hier höchstens mit dem schauspieler mathieu in verbindung gebracht (kleiner scherz), grundsätzlich gilt alles, was dem broterwerb dient, als vom kapital korrumpiert. esaviens kennen die feinen unterschiede der theorien von marx, trotzki, gramsci, foucault und anderer, auch mir unbekannter theoretiker des extremen linken randes, und schlimmer noch: sie pflegen deren ideen in ihrem täglichen filmschaffen und der kritik der filme anderer ausdauernd (und ermüdend) vorzuexerzieren. so wundert es nicht, daß das gros der esaviens amélie für einen sch...film hält, in dem die ideale der französischen revolution auf dem altar des amerikanischen kulturimperalismus dem kommerz geopfert werden.

habt ihr mal einen streifen von godart gesehen? schaut euch "allemagne neu(f) zero" an und macht euch klar: solchen bullshit halten die hier fuer grosse kunst. das eigene filmschaffen der esaviens, mit dem man in regelmaessigen soutenances erfreut wird, sieht eher noch schlimmer aus. es gilt als chic, wenn der zuschauer hinterher nicht verstanden hat, worum es geht - und in meinem fall ist ihnen das bisher immer gelungen. [...]

von marketing und ecommerce, von flash und kostenleistungsrechnung, von personalführung und streaming media hat der gemeine esavien noch nie gehört - er glaubt an den zauber des celluloids und die kritische theorie. bourdieu, beigbeder und finkielkraut, satre, beauvoir und camus stehen da, wo bei artigen medienwirten kotler & co. ihren platz haben. [...] auch sozial ist es für die von auf die elitespur gesetzten wiesbadener nicht immer einfach: esaviens tragen wochenlang die gleiche unterwäsche (insbesondere im rahmen der exercise decor werdet ihr gelegenheit haben, euch davon zu überzeugen), einer unserer kommilitonen kennt bin laden persönlich (und findet ihn klasse - aber wundert das noch?), ein anderer muß immer um 21 uhr zum schlafen zurück sein - im knast, wo er sitzt, weil sein kampfhund jemand totgebissen hat."

last not least noch etwas alltagswissen: 'steak à cheval' meint gar nicht unbedingt, daß es sich um pferdefleisch handelt, das ist im gegenteil eher unwahrscheinlich. 'steak à cheval' ist schlicht und ergreifend ein beefsteak nebst spiegelei!


Martin - 27.03.02 at 15:02:13




divé, alles in ordnung?
oder bist du auch opfer eines giftgasanschlags geworden?


Christina - 27.03.02 at 13:45:19




Tag wieder,

synchron von der Cabine aus franzoesich-englisch zu uebersetzen ist wirklich eine anstrengende Taetigkeit , die ich auf keinen Fall mein Leben lang fuer Monti oder Metzler mache wuerde... Gestern zum Beispiel gab es eine Nessy-Hommage ueber ausgestorbene, unbekannte, legendaere Monster, Seetiere und sonstige Wesen. Bei dem Versuch, die Haaranalyse eines Affenhaares zu erklaeren, bin ich klaeglich gescheitert und habe nur noch 'Happy Birthday Mister President' ins Mikro gehaucht. Egal, es gab sowieso nur drei Menschen mit Casque, und eine davon trug Christine Decognier, die grosse Dame der Englischuebersetzung. Deren Katze ist gestern Abend Opfer eies Giftanschlages geworden, und die CORRIDA bangt um ein Leben. Das alles und noch viel mehr erfaehrt, wer uns in der Uebersetzerkabine besucht...

Die Menschen sind so schlimm geworden...


Michael - 27.03.02 at 12:51:15




c'est pas mal, les jours de la corrida. et la corrida en tout...
bref, demain soir, vers neuf heures, 4, bd. strasbourg... venez nombreux...
j'adore la corrida
et... merci erwan...


Christina - 27.03.02 at 02:53:15




Zwar gibt es dort keine Preis zu gewinnen, bzw. keine Auszeichnungen, aber um 14.00 Uhr geht sie dennoch los, unsere CORRIDA!

Gesponsert von ARTE, organisiert von der ESAV und ganz ohne Blut und Tierqäulerein.


Michbeck - 26.03.02 at 13:14:44




kleine nachlese vom wochenende:

freitagabend mit vincent zum wochenendausflug in die pyrenäen gefahren. er riecht nach schweiss, behauptet, sein bei einer auktion für 2.000 oiro geschossener lancia dedra sei ein schnäppchen gewesen und versucht im weiteren, mich für die philosophie des hauses herbalife zu begeistern. ich bin höflich und halte mein maul.

im gîte les cimes treffen wir monique, simone, gisèle und philippe. der table d'hôte gefällt, aber es gibt nur kinderbetten, ich übernachte auf dem sofa vor dem kamin. am samstag erproben wir die skistation les angles, meine vierte in den pyrenäen. ergebnis: negativ. zum ersten mal wurde mir kein studententarif gewährt, weil es den dort nur bis 25 jahre gibt - und 24 oiro für den standardtarif sind schon ein stolzer preis. ich zeige mein schönstes pokerface, gehe mit, lege nochmal dasselbe drauf und will sehen: einen privatlehrer von école de ski français, der wenig mitleid mit mir anfänger zeigt und mich erbarmungslos auf rote pisten schleppt. so kann ich nachmittags den anderen doch einigermaßen folgen. abends gehen wir ins thermalbad nach saint-thomas-les-bains, einer art miniaturausgabe der isländischen blue lagoon, und besichtigen, soweit das möglich ist, die citadelle von mont louis, in der sich das nationale kommandoausbildungszentrum der französischen armee befindet. im gîte treffen wir robert, einen iren, der uns beim anschließenden bowling abzockt und nebenbei ausplaudert, daß er seinen job als flugzeugumlackierer nur macht, um geld für's trinity college zu sparen, nach dessen besuch er die erste irische snowboardfabrik gründen will, die snowboards aus hanf herstellen soll. im vergleich zu diesen ausführungen bleiben all meine vorurteile iren gegenüber weit zurück.

trotzdem balnéothérapie habe ich sonntag, wen wundert's, muskelkater. nachdem der fahrplan des petit train jaune unseren bedürfnissen nicht entspricht, besichtigen wir den four solaire in font romeu. auf der rückreise müssen wir die beabsichtigte route ändern, weil der vorgesehene col sich etwa 50 höhenmeter vor dem ziel als zugeschneit erweist - vielleicht hätten wir doch auf die gesperrt-schilder im tal hören sollen.

zurück in toulouse schlafe ich vor, denn gegen ein uhr morgens kommen michi nebst aus gründen der rechtschreiberziehung mitzubringender superbowle, maj+kemal, christina+michael sowie rolands beamer, um die verleihung der oscars live zu erleben. ich halte mich tapfer und entschlummere erst gegen sechs uhr, nachdem ich der von kevin spacey angeleiteten schweigeminute für die opfer des 11. september beiwohnen durfte. schon seltsam, daß es immer amerikanische ereignisse sind, die uns in toulouse vor dem beamer zusammenführen, nur um uns dann über deren unverklemmten und ja auch nicht ganz grundlosen nationalstolz zu echauffieren... verschlafen habe ich dann die vergabe der hauptpreise, aber die ging eh' daneben. der mit abstand beste film des letzten jahres, black hawk down, konnte sich aber immerhin in den kategorien bester schnitt und bester ton durchsetzen. meinen oscar bekommt in diese tagen allerdings klaus "wowi" wowereit, der in der spannendsten sitzung in der geschichte des bundesrats bewiesen hat, daß cool und schwul sehr gut zusammengehen.


Martin - 25.03.02 at 14:24:07




gestern waren maj, leily, biboul und ich an einem schönen see; in der nähe von revel. der heutige tag war sonnig: chillerei an der garonne. heute nacht oscar-session bei martin, jetzt aber erstmal sept à hiut auf tf1.
a+


Kemal - 24.03.02 at 18:52:51




4000 Besucher bei unglaublichen 27 Grad...
i love southern france.


Christina - 24.03.02 at 12:19:38




habe heute die sonne genossen und bleistiftstudien meines balkongeländers angefertigt.
so schön können samstage sein.


Christina - 23.03.02 at 17:11:53




Hat schon mal jemand erwähnt, daß die Coen Brüder einfach genial sind? Nein? dann tue ich dies hiermit.

Hab mir grad mit Christina im UGC "Fargo" und "Blood Simple" angesehen. Die beiden haben es echt einfach drauf. Nur zu empfehlen.

*snieff*, nur wird leider nicht jeder von uns mit solch einem Talent geboren. Oh man! Ist das fair?


Michbeck - 23.03.02 at 01:00:42




hatte noch ganz vergessen, auch wenns jetzt zu spät ist: HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH BEKIM! als bisher einziger direkt an mich gerichteter gruß im gästebuch von meinen treulosen frankfurter jungs, hast du dir diesen eintrag verdient!

lass es dir gut gehen, du deißler!


Kemal - 22.03.02 at 00:20:37




pfirsisch-loops sind lecker! apfel loops sind aber noch leckerer! auch wenn man halsschmerzen hat.... lutsche schon seit vier tagen halsdragees, benutze sprays, trinke viel, werfe hin und wieder mal ne paracetamol ein, esse obst....und was tut sich? nix°! naja, vielleicht sollte ich es nicht so in den vordergrund rücken (ich meine nicht die ganze zeit daran denken), dann gehts bestimmt auch von alleine weg, ne?

wer schauspieler sucht, der gehe am besten zur ANPE (frz. variante des arbeitsamts) auf dem platz weiß-nich-wie und durchstöbere die karteikarten. sind nach altersklassen und geschlecht sortiert. michi und ich haben heute morgen zum zweiten durchforstet und nach der morgendlichen laune frei aus dem bauch heraus nach gesichtern entschieden... im gegensatz zum letzen mal haben sich bei meiner heutigen telefoniererei sogar gleich zwei rendez-vous ergeben: allesamt auch am montag, wie schon mit dieser "gipsy", die christina erwähnt hat. das gute ist, unser männlicher favorit nach sichtung der casting kasetten (laurent colomier) war unter der nummer die wir heute aus der karteikarte haben erreichbar! im gegensatz zur nummer ausm video...
er will sich also montag auch mit uns treffen, klang durchaus interessiert und hätte sogar anfang mai zeit.

fahre morgen nach perpignan maj abholen; anschließend ein kurzer trip ans mittelmeer und danach schöne tage im angesicht von filmfestivals, schönem wetter, party und zweisamkeit....

jetzt müssten nur noch die halsschmerzen weg sein...

gute nacht.


Kemal - 22.03.02 at 00:17:19




hitzewelle in toulouse.
das mit dem teint, das wird.
und wenn das anhält, können wir bei der corrida auch ohne zelte draussen feiern.


Christina - 21.03.02 at 21:09:19




Tag wieder,

habe Dienstag, Mittwoch und heute in den Projet16CUTs von Timothé und Elodie den jugendlichen Liebhaber beziehungsweise verheirateten Tyrannen gespielt und wieder einmal die franzoesische Arbeitsweise bewundert. War zwei ganz witzige Produktionen in den Appartements von Elodie und Anna, aber nach dem dritten Tag Eineinhalbminueter ist man unwirklich-entrueckt geschlaucht. Ausserdem bereite ich parallel "zu diesem Stress" auch noch das ProjetPersonnel mit Roland vor und im Sinne des Fortschritts schlagen wir uns die Abende um die Ohren.



Michael - 21.03.02 at 17:29:59




Galtasaray is raus STOP Alle Italiener sind raus STOP Leverkusen [und Bayern sowieso] sind weiter STOP der Aktienhandel von AS Rom wurde kurzzeitig ausgesetzt STOP

der Traum meiner vorpubertaeren Uefapokalabende wurde wahr.

Ansonsten bin ich ganz happy ueber den Fakt, dass

a. die Sonne scheint

und b. mir aus dem Arsch [gibts hier eigentlich Alterskotrollen, FSK, oder zumindest Aufkleber mit Parental Advices auf dem Monitor ???

Schneid jetzt gleich mal meinen 16mm Browing Heuler

Euer Broiler



Roland - 21.03.02 at 10:55:20




tagebuch funktioniert noch.
hier der beweis.
wer zweifelt, weiss es wohl besser, oder?
bin seit heute stolze inhaberin eines internet-forfaits bei freetelecom und durchaus befähigt, links zu setzen.
des weiteren will ich auch bowle.
und dass bertelsmann neuerdings amerikanische sportevents mit wortmarken versieht, ist mir neu.
der cubanische regisseur an der esav (extra eingeflogen für diese woche) ist nett und kompetent, eine explosive mischung.
im resto-u gab es heute geschmackliche gut erträgliche hühner-teile.
am freitag "blood simple" - ohne doofen hund.
am montag casting-treffen mit einer frau, die nach kemals angaben irgendwie wie "gipsy" heisst.
am sonntag whoopie.
ab dienstag "corrida".
am ostermontag unsere "16 décor" werke.
und jetzt mit xaver bayer ins bett...


Christina - 20.03.02 at 23:05:13




Natuerlich muss nicht wirklich perfekt uebersetzt werden, sondern man sollte versuchen, bei Dialogen die Grundidee und einige Anhaltspunkte zum Verstaendnis des Gesamtwerks rueber zu bringen. Dazu hat die ESAV eine Sprecherkabine eingerichtet und Gaeste, die absolut kein franzoesisch verstehen haben die Moeglichkeit, ueber Kopfhoerer (10 bis 15 Stueck), den freundlichen Uebersetzungsservice in Anspruch zu nehmen. Und da Deutsche in der Regel besser Englisch sprechen als Franzosen, sollte es fuer niemanden ein Problem sein, bei einem ohnehin cineastisch-wortkargen Beitrag ein bisschen zu uebersetzen und Erklaerungen zuzufluestern. Wie gesagt, unten stehende Daten sind konkret zu besetzen, wer lieber einen anderen Termin haette oder sonst was beitragen moechte, kann und soll sich bei Christine Decognier melden, die freundlich auf unsere Hilfe setzt.

Ansonsten stehe ich gleich selbst vor der 16mm-Kamera. Wenn Timothé Hilfe beim Einlegen des Filmes braucht, bin ich natuerlich gerne zur Stelle, da mein Wissen um das Innenleben der Magazine Weltruf geniesst.


Michael - 19.03.02 at 14:25:57




Es gibt Uebersetzungsarbeit im Rahmen der Corrida...

Bitte tragt Euch ein fuer

Samedi 30-03 17 bis 19 h francais-anglais

Vendredi 29-03 20.30 bis 23.30 h francais-anglais

Lundi 01-04 14 bis 19 h francais-anglais und 20.30 bis 23.20 h ebenfalls

Jeweils uebersetzungen in echtzeit (synchron...) von der cabine aus auf kopfhoerer nictfranzoesischsprechender gaeste. Kontakt bite mit Christine Decognier aufnehmen. Ich habe mich schon eingetragen.


Michael - 19.03.02 at 11:51:04




ida.bornheim@gmx.de schrieb:

"Hallo, ich bin die Ida aus Bornheim!

Ich bin ganz zufällig so beim surfen durchs Internet auf Eure nette Internet Netzseite gestoßen. Ich kenn nen Franzosen deshalb interessierte ich mich für Euer multilingual gesaltetes Arbeitszeugnis, das gerade als Fenster hinter dem Outlookfenster blinkt und von Franzosen und einigen ihrer Kultur nahestehenden gestaltet wurde. Ich habe mir dann mal das Photoalbum angeguckt. Und da ist etwas passiert, das ich gerne mal mitteilen möchte. Da waren einige Photos, die haben mir sehr gut gefallen. Von einem schoenen kraeftigen Tuerken, mit weissem Hemd (ohne Kragen). Der hat so nett ausgeschaut. Der war mir so vertraulich. Ich hab ihn gleich fest ins Herz geschlossen. Er erinnert mich an meinen Nachbarn aus Bornheim, der sah auch so aus wie er. Genau so schoen. Und so stark. Wenn ihr ihm auf der naechsten Party wieder mit einer Kamera aufnehmt, sag ihm, ich habe ihn auch aufgenommen. Und zwar ganz tief in meinem Herzen drin.
Ja! Sagt ihm das.

Ida"

hallo liebe ida! oder soll ich hallo lieber jakob sagen? oder was? wer bist du?.... wie angedeutet habe ich ja einen verdacht, wer mir (bzw. uns allen nt-'lern) diese mail geschickt hat.... danke das du mich in deiner mail mit so warmen worten ehrst; als gegenleistung erhälst du hiermit weltweiten ruhm....


Kemal - 17.03.02 at 18:51:23




nicht nur michi hat ihre mutter zu besuch, sondern auch ich hatte bis vorgestern diese ehre, und das ist ganz und gar nicht ironisch gemeint. und während man in meiner generation von einer stadt neben dienstleistern und händlern ja in erster linie cafés, bars und clubs kennenlernt, konnte ich so in den vergangenen zwei wochen eine ganz neue seite von toulouse erleben.

da ist zuerst einmal die streng touristische komponente: nutze ich, wenn ich denn einen reiseführer von michelin zur hand nehme, in erster linie den guide rouge, kam meine mutter mit dem guide vert angereist. den haben wir, jedenfalls was toulouse betrifft, artig abgearbeitet, und so kenne ich nun die wichtigsten museen, kirchen und monumente. wir waren in den museen saint-raymond und de la résistance et de la déportation, in les abattoirs, der fondation bemberg und les augustins (hier bloß keine führung mitmachen - langweiliger und endloser geht's nimmer), im ehemaligen kloster les jacobins, wo immer wieder beachtliche ausstellungen stattfinden und dauerhaft die überreste von thomas von aquin liegen, im capitole mit seinem salle des illustres, in der basilika saint-sernin mit ihrer krypta, der kathedrale saint-etienne und den kirchen notre-dame du taur, daurade und dalbalde, im chateau d'eau, wo photoausstellungen gezeigt werden, auf dem antiquitätenmarkt, der am ersten wochenende jedes monats am grand rond stattfindet und auf dem sonntäglichen markt rund um die kirche saint-aubin, auf den ufern der garonne mit dem leider immer noch in folge der azf-explosion geschlossenen bazacle, auf der garonneinsel mit dem messegelände und dem parc toulousain, im monument à la gloire de la resistance, das man eigentlich am 19. august, dem tag der befreiung von toulouse, besuchen sollte, denn nur da dringt das sonnenlicht in die unterirdische gedenkstätte ein, und in den hôtels de bernuy, de clary dit de pierre, du vieux raisin und pierre d'assézat, in dem die genannte fondation bemberg ihre sammlung ausstellt.

auch ganz klassische tagesausflüge aus dem repertoire wohl jedes toulousetouristen haben wir unternommen: der erste führte uns nach albi, wo mit sainte-cécile eine der meistbesuchten kathedralen frankreichs steht. ihr wehrhaftes äußeres steht im gegensatz zum filigranen chor und der beeindruckenden decke, die nie restauriert worden sein woll, was ich kaum zu glauben mag. die beschau der in einem über eine wendeltreppe zugänglichen 'trésor' verwahrten heiligenknochen und anderen religiösen unfugs kann man sich allerdings sparen. wir verlassen die kathedrale und wenden uns dem größten sohn der stadt zu, dem maler henri de toulouse-lautrec, dem im palais de la berbie ein grosses museum gewidmet ist, in dem man sich unbedingt den auch auf deutsch erhältlichen audioguide gönnen sollte - er erhellt die ausstellung doch wesentlich. nach einer rast im aus hygienegründen nicht empfehlenswerten (aber auch nicht von mir ausgesuchten) vegetarischen restaurant tournesol und einem stadtrundgang durch albi haben wir noch zeit und fahren weiter nach cordes-sur-ciel, eine touristisch außerordentlich gut erschlossene mittelalterliche siedlung etwa 30 kilometer nördlich, die sich als eine art saint-paul-de-vence des südwestens versucht. auf dem rückweg eines ausgiebigen rundgangs gelingt es uns, einen blick über die mauern des nur in den sommerferien geöffneten 'jardins de paradis' zu werfen, wo wir erkennen können, daß hier noch ein gehöriges stück arbeit geleistet werden muß, wenn dieses jammertal denn im sommer zu einer touristenattraktion herausgeputzt werden soll. am tag drauf knallt die sonne, und wir öffnen das verdeck meines cabrios und brausen nach carcassonne, wo wir die cité besichtigen. diese ist nicht nur ebenso mittelalterlich wie cordes, sondern auch touristisch mindestens genau so gut erschlossen, aber hier erscheint es doch nachvollziehbarer. ich werde wiederkommen, spätestens um das festival de carcassonne im sommer zu besuchen.

familienbesuch führt aber nicht nur dazu, daß man all die touristischen landmarks einer gegend kennenlernt, die man im alltag eher ignoriert. auch die lebensgewohnheiten müssen generationenübergreifend angepaßt werden, was sich in meinem fall z.b. hinsichtlich der nahrungsaufnahme auswirkte: frühstücke ich eigentlich eher spät, esse mittags überhaupt eher selten und pflege stattdessen abends warme mahlzeiten zu mir zu nehmen, so durfte ich mich nun mit der frage auseinandersetzen, wo man denn in toulouse mittags nett essen gehen kann, ohne ein vielgängiges menü mit viel wein hinterspülen zu müssen, schließlich wollte das erkundungsprogramm ja am nachmittag fortgesetzt werden. hierbei haben sich die restaurants der zeile 'les pieds mouillies' im ersten stock des marché victor hugo wie z.b. das louchebem, die schnelle pastaküche von mille et une pâtes und der (ganz im gegensatz zu dem vor zeiten im abendprogramm besuchen le japan) vorzügliche japaner 'sushiyaki' als sehr tauglich erwiesen. das restaurant 'le ciel de toulouse' im sechsten stock der 'nouvelles galeries' gibt zwar kulinarisch nicht viel her, bietet aber einen hübschen blick über die stadt und einzigartige fünfziger-jahre-atmosphäre. ein thema für sich sind die salons de thé, was man auf deutsch etwa mit cafés übersetzen muß (das französische café hingegen steht für das deutsche kneipe, womit wir mittem im exkurs 'faux amis' angelangt sind: faux amis sind deutsche Worte, die so französischen klanges sind, daß wir sie gerne zur übersetzung ihres französischen pendants einsetzen. und damit falsch liegen. ein schönes beispiel für faux amis ist auch folgender satz eines bayerns (mit entsprechendem zungenschlag zu lesen) über die wunderlichkeit der englischen sprache, und gleichzeitig ist es mit sicherheit der satz mit den höchsten anteil an anführungszeichen, den man bei nothing-toulouse.de je gesehen hat: "zu 'ich' sagen's 'ei', zu 'i' sagen's 'egg', zu 'eck' sagen's 'corner' und zu 'koaner' sagen's 'nobody'." exkurs ende). deren angebot an mittagsspeisen ist überschaubarst und gewöhnungsbedürftig, weshalb sie eher für den gepflegten nachmittagskaffee zu empfehlen sind. dann allerdings fällt die auswahl schwer: zwischen dem bapz bakery & tea room, der, für einen gastronomischen betrieb wohl einzigartig, damit wirbt, daß dort vielerlei original englisch sei, von einem ehemaligen airbus-ingenieur betrieben wird und mit hübscher puppenstubenatmoshäre glänzt, dem ebenfalls total süßen 'jardin d'ivoire' im viertel saint-etienne und den 'autres salons', von denen es ob ihres erfolges inzwischen drei gibt: den sehr edlen in der rue des arts (im erdgeschoss hübscher als auf der etage), den sehr coolen und auch nicht wie die anderen stets überfüllten in der rue des tourneurs und einen weniger schönen, weil meist von studniks okkupierten, am place saint-georges.

last not least war auch musikalisch ob des familienbesuchs abwechslung angesagt: meine plattensammlung blieb zwei wochen im wesentlichen im regal und auch viva und mtv hatten sendepause. immerhin konnte ich den von mir präferierten radiosender nostalgie weiterhören - dessen soundtrack zum touristischen frankreichbild erwies sich als generationenübergreifend. in aktuellen informationen vom office du tourisme im donjon du capitole finden wir verschiedene konzertante angebote, von denen wir uns ein paar sahnestückchen herauspicken: piano aux jacobins, bekannt für das gleichnamige festival im spätsommer, veranstaltet das ganze jahr über im museum les abattoirs tableau-concerts, klaviersoireen rund um ein gemälde, in deren rahmen man auch noch abends die aktuelle ausstellung schauen kann. sänger des theatre du capitole singen im rahmen der midis du capitole, die leider publikumsseitig ein bißchen zum seniorennachmittag verkommen. und allmittwöchlich gibt es die 'nocturnes' in les augustins, orgelkonzerte, bei denen für studenten sogar der eintritt frei ist.

mom, auch wenn du dies nie lesen wirst (es sei denn, ich drucke es dir aus...), komm wieder! es gibt noch so viel zu entdecken.


Martin - 16.03.02 at 16:54:21




beginnen wir mit einem esav-prof: alice mit dem unmerkbaren nachnamen hat in ihrer weisheit entschieden, wer von uns deutschen mit auf dem esav-ticket zum filmfestival cannes darf: michi, christina, kemal und meine wenigkeit. das sind genau all die, die auch artig die filmkritik-klausur bei ihr mitgeschrieben haben - honi soit qui mal y pense. für michael und roland, die explizit abgelehnt wurden, und henriette, die vergessen hatte, sich auf der liste einzutragen, bleibt die chance, über die eff-ha an eines der begehrten badges zu kommen - ein entsprechendes schreiben haben herr bert und jan herzog dankenswerterweise auf den weg gebracht. wer sich von den glücklichen nun intensiver auf das festival vorbereiten mag, kann dies auf der internetseite www.cannesguide.com tun - die interessanten ratschläge finden sich aber nur in der printfassung vom benjamin craigs 'a cannes festival virgin's guide', dessen 2002er ausgabe bei mir eingesehen werden kann.

die xbox liefert mir ein anschauliches beispiel für die durch den oiro (goil!) erhöhte preistransparenz. während die boulevardmagazine im deutschen privatfernsehen gestern vermeldeten, z.b. der mediamarkt würde das teil für 399 euro raushauen, versuchte heute carrefour, mir das identische produkt (ja, isses das eigentlich? so wegen pal und secam...) für 479 euro zu verkaufen - das sind stolze 20 prozent mehr! anyway, ich habe widerstanden: für gleiches geld bekäme ich auch einen schönen silbernen flachmann aus dem hause hermes, bezogen mit leder in der hauseigenen farbe 'rouge H' (sprich: hasch), oder aber den original krug-champagnerkühler (leider habe ich keine eigene internetseite des champagnerhaus' krug gefunden, wohl aber interessante informationen zu blubberwasser allgemein und natürlich die konzernheimseite) nebst einer flasche grande cuvée bei dem tollen luxusprovider auf der rue languedoc-roussillion.

die liste der dinge, die es in deutschland gibt, nicht aber in frankreich, und die man zum guten leben braucht, bekommt ein paar neueinträge: fehlten bislang in erster linie alkoholika wie aperol oder ramazzotti (besonders paradox: das italienische stammhaus gehört zur gruppe pernod ricard, und es gibt auch einen importeur für frankreich: top neg international, 34, avenue des champs elysées, 75008 paris, tél. 01.45.34.34.29 - nur leider ist das zeug jedenfalls in toulouse nirgends aufzutreiben), ist auch das komplette lindt-ostersortiment (mal vom hasen höchstselbst und einzelnen albernheiten abgesehen) hier nicht zu bekommen. was freue ich mich auf den nach-oster-ausverkauf in der schwabinger metro! stichwort münchen: dahin werde ich nicht nur im april reisen, schliesslich gibt es am 14. den göttlichen jacques loussier im prinzregententheater (französischen boden soll er unbestätigten gerüchten zufolge aus steuergründen nicht mehr betreten) und (um den rechts-aussen-verdacht mal wieder zu nähren) am 20. eine kleine journey zum obersalzberg anzutreten, wo einst meine mutter persönlich dem gröfaz einen strauß blumen überreichte, nein, vorher kommt münchen noch zu mir: anläßlich der corrida audiovisuelle, dem alljährlich von der esav ausgerichteten wettstreit der filmhochschulen, beherberge ich den münchner hff-studenten lancelot von naso in meinem bescheidenen heim.

und jetzt gehe ich mich fein machen, den heute abend ist vernissage: in der galerie art sud in meiner straße stellt ab heute die schwester von esav-prof paul lacoste, mit dem wir also diesen eintrag beenden, ihre werke aus. so klein ist die welt.


Martin - 15.03.02 at 18:26:58




Michael! Schreib ins Tagebuch! Das Gästebuch ist für Gäste.

Martin mach doch mal deine Drohung diesbezüglich wahr....


Michbeck - 14.03.02 at 19:53:23




der dreh mit patrice am freitag hat spass gemacht STOP hab einen mafiaboss gespielt STOP sa. und so. hab ich benoit in perpignan für sein 16 cut geholfen STOP hat auch spass gemacht STOP patrices film ist nichts geworden STOP hab ich vorhin von thoma erfahren STOP haben uns heute mit einer potentiellen schauspielern für unser projet perso getroffen STOP meiner meinung nach passt sie STOP bei den männern haben wir noch keinen erfolg STOP sind allesamt nicht erreichbar STOP müssen endlich das drehbuch übersetzen STOP galatasaray hat eben im fünften gruppenspiel zum fünften mal unentschieden gespielt STOP die tv-bruit reunion war heute das erste mal richtig effektiv STOP schlaft gut!


Kemal - 14.03.02 at 00:21:30




76 sekunden isses lang.
habe heute sechs stunden geschnitten (toll, das macht noch nicht mal fünf minuten pro filmsekunde...).

und jetzt werde ich mal weiter schneiden.
und zwar die affiches für unsere schauspieler. damit die kleinen gut die telefonnummer abreissen können.



Christina - 13.03.02 at 18:50:14




werde morgen mein 16cut schneiden. erstmal nur das bild, damit ich ungefähr abschätzen kann, wie lang mein ton werden muss.

gestern war vorlesung bei guy, sehr interessant, obwohl ich manche filme nicht hätte sehen müssen.
interessiert es mich, ob sektenmitglieder in schwarzafrika anno 1957 einen hund roh oder gekocht essen?
und was mich noch viel mehr bewegt: muss ich das dann sehen?
(für alle interessierten: sie haben ihn gekocht und den hunde-sud dann für die daheimgebliebenen in flaschen abgefüllt...)

heute sind wir auf jeden fall - typisch französisch - von sam versetzt worden. aber: den kriegen wir auch noch...
les abbatoirs ist übrigens wieder einen besuch wert: dado und requichot. und ausserdem ein gemälde von picasso (8 x 13 m), als bühnenbild gemalt und in seinen ausmassen grösser als meine wohnung.

heute abend cinémathèque?



Christina - 12.03.02 at 15:06:26




seh ich aus wie monsieur divé, schwätze ich unablässlig derart dummes zeug oder sabotiere ich anderleute filmchen und leugne hinterher jede schuld? nein!

womit in aller welt habe ich dann das nette allegra-abonnement verdient, von dessen bescherung durch einen unbekannten freund ich heute erfahren habe?

ich bitte, bei zukünftigen aktionen etwas mehr rücksicht auf meinen geschmack zu nehmen: herren- und yuppiemagazine sind okay, wein-, reise-, taucher- und feinschmeckerzeitschriften auch, zwischendurch darf es auch mal ein magazin für auto-, waffen- oder uhrennarren sein. und wenn es mal eine tageszeitung sein soll, bevorzuge ich die neue züricher oder zur not auch die süddeutsche. von frauen- oder gar fitnessmagazinen hingegen bitte ich abstand zu nehmen.

meine eintraege sind übrigens üblicherweise nicht nur lang, lieber kemal, sondern auch von hohem gebrauchswert. das liegt an den praktischen links, die ich a) kenne, b) mitteilen möchte und c) einzubinden weiß. ganz entgegen meiner gewohnheit verzichte ich allerdings heute auf diese praxis, nicht daß sich sonst am ende noch ein deutsches gericht findet, das entscheidet, ein link zu einer zeitschrift führe schon dazu, daß man das von dritten für einen bestellte abonnement am ende doch bezahlen muß.


Martin - 11.03.02 at 20:13:09




Diese verdammte streikende Volk von Franzosen. Also manchmal kann man es einfach nicht glauben, müssen sie denn immer wenn man es nicht gebrauchen kann in den Streik treten. *grrrr* Unglaublich! *grummel*

Naja, eigentlich stört es mich ja nicht und ich finde es ja auch gut, wenn man sich nicht alles gefallen lässt, so lange nicht ich von dem Streik betroffen bin. Nein, eigentlich finde ich es auch dann nicht so schlimm, aber meine Mum ist doch zu Besuch und ich wollte ihr mal den Markt von Mirepoix zeigen, ohne mich diesmal von der Polizei anhalten zu lassen und der ist doch nur montags, aber nein, es gab heute einfach kein Benzin.

STREIK! Dieselfahrer hatten da noch Glück und dem netten Polizisten, der mir aufgrund meines dt. Kennzeichens auf englisch geantwortet hat, darauf ganz stolz war, aber da ist sogar mein französisch viel, viel besser, hätte ich ja auch gerne was erzählt. Warum hab ich’s nicht. Weiß auch nicht, war zu müde und zu perplex. Konnte und wollte es erst gar nicht fassen, dass er mir auf meine franz. Frage auf englisch geantwortet hat und dachte erst, ich würde es mir einbilden. At 7 o’clock könnte ich es noch mal probieren, meinte er, da würden sie hoffen, dass es wieder Benzin geben würden. Tja, dann hofft mal, denn da ist in Mirepoix eh kein Markt mehr.

So habe ich heute die Bedeutung einiger franz. Straßenschilder beim Einparken kennengelernt und bin ein bisserl mit meiner Mum durch Toulouse getingelt und unser Abendessen haben wir im Supermarkt eingekauft, da hier ja montags kein Markt ist, aber dafür morgen wieder.

Noch eine kleine Reiseempfehlung:
ALBI. Albi ist wirklich eine sehr schöne Stadt, der man mal einen Besuch abstatten sollte. War ja schon mal dort, aber da war leider das Wetter nicht so dolle und gestern hat sich uns diese kleine Stadt wirklich von ihrer schönsten Seite gezeigt.

Was man dafür nicht so empfehlen kann, ist Gaillac. Es liegt zwar auf dem Weg und daher dachten wir, dass wir es mal mitnehmen, in der Annahme, wenn da guter Wein herkommt, dann ist es da bestimmt auch ganz nett. Ist es sicherlich auch, wenn dort im Herbst lauter kleine Weinfeste sind. Aber so an sich. Fand ich es dort jetzt nicht so aufregend. Da hatte ich das Gefühl, wir wären über die Rue National an ein paar schöneren, lohnenswerteren Orten vorbeigekommen.

Soweit dazu....


Michbeck - 11.03.02 at 18:13:50




Habe gerade von Alice das hochoffizielle OK bekommen, meine "Analyse de Film" ueber "Huit Femmes" zu schreiben.

Wie schoen, ich werde die Tage noch einmal ins Utopia tingeln und dann dem Verriss der letzten Schliff verleihen.

Und Kinder, erspart mir jetzt Eintraege nach dem Muster "Also ich fand den Film ganz gut..."!

Lasst uns ueber "Hoer mal, wer da haemmert" auf RTL sprechen...


Michael - 09.03.02 at 15:40:32




kann mich michael anschliessen: zwei der drei filme die ich vor der ersten pause gesehen habe, waren ganz nett. der film bei dem emilie mittgemacht hat (sie war bei meinem 16cut mit christina am ton...) war scheisse. der ton leider auch....

aber michi meinte ja schon, soll mich nicht beklagen....

ansonsten: heute abend bin ich als schauspieler für patrices' 16 cut gebucht. düstere gangster-poker-runde...., mal schauen wies wird. schönes wochenende allen lesern!


Kemal - 08.03.02 at 19:03:00




Die Vorfuehrung der Erstsemesterfilme hat ueber die Abwesenheit des Direktors hinweg geholfen. Nicht wirklich dramatisch, was "die Kleinen" so produziert haben. Die ersten drei Projekte waren ganz huebsche Filmchen mit kleineren und groesseren Macken und teilweise wirklich tollen Szenen. Kostuemfilme kommen eben immer gut an.

Ist "yeses" der Plural von "yes" (englisch "ja") oder EJW-interner Sprachfundus?



Michael - 08.03.02 at 17:24:01




Unsere rushes sind da, zumindest die von Christina, Martin, Michael und mir und Jette dürfte ihren ja auch schon länger haben. Jetzt kann es an die Montage von 16 Cut gehen. Oh yeses!


Michbeck - 08.03.02 at 15:35:57




Die ESAViens sind nicht sehr amuesiert...

Es herrscht hier etwas Revolten-Stimmung, Schlachtenbummler ziehen ueber das Parkett und verkuenden Widerstand gegen den Bildungsverfall an der Medienhochschule.

Der Franzose erhitzt sich darueber, dass der Blockunterricht paedagogisch ineffizient ist, die Professoren und Dozenten nichts als einen beruflichen Aufstieg im Hirn haben und der Unterricht aus der AZF begruendeten Sommerpause nicht widerkehrt...

Vielleicht muss man "à la française" neu definieren?

Guy hat sich jedenfalls heute nicht blicken lassen, drittes Bildungsversprechen also gescheitert.

Heute nachmittag kann man sich im Drive-In aber kuenstlerische Kost der Erstsemester anschauen und auf weichen Sesseln in der Médiathèque sitzen. Wir halten Sie weiter auf dem Laufenden, sollte sich hier etwas tun.


Michael - 08.03.02 at 12:20:11




Freitagmorgen,

30 ESAViens warten auf den Messias: Guy Chapouillé. Seit Wochen steht die Vorlesung des Altmeisters der Kleinkunst, der Lichtgestalt der Frischetheken, seit Wochen steht SEINE Weisheit auf dem Vorlesungsplan.

Letzte Woche? Leider ist er in Paris...

Donnerstag 7. Maerz? Tut mir leid, bin in Paris...

Ob's heut was wird?


Michael - 08.03.02 at 10:12:54




Herr Divé, wirst unserem Taqgebuch untreu und schreibst jetzt nur noch ins Gästebuch. Naja, nur noch stimmt ja nicht, aber den Dialog mit Tim kannst du doch bestimmt auch im Tagebuch weiterführen, oder Tim, hier schaust du sicherlich auch mal vorbei, um die Antworten von Herrn Divé zu bekommen. Michael, das Gästebuch ist für Gäste und du bist kein Gast, sondern einer von uns.

Danke, Großer! :) Dachte, du kommst derzeit nicht so gut ins Netz oder hast dein neues Notebook zum Laufen gebracht? Wär ja cool!


Michbeck - 07.03.02 at 20:26:07




Herr Chapouillé laesst sich auch nicht mehr an unserer kleinen Elite-Schule blicken...

Man munkelt, er muesse sich in Paris um seinen Ministerposten kuemmern. Unser Mann aus der Provinz. Munkeln im Dunkeln.

Gerade jetzt sitzt unsere Lieblingsjette im Flieger in die USA...

Heute haben wir in der Uni eine Dokumentation von Frederick Wiseman gesehen. Die Komplexitaet einer Doku besteht in der Harmonisierung von Geplantem und Unvorhersehbarem. Aha. Das macht Mut.

Moeglicherweise uebernimmt Guy, nach wochenlanger Ankuendigung, morgen das Ruder.


Michael - 07.03.02 at 13:59:36




GOING TO MIAMI!


Henriette - 07.03.02 at 09:46:02




Weiß gar nicht, warum sich Kemal soviel Gedanken wegen seinem Ton und 16 Cut macht. Der Dreh ist super verlaufen, der Ton ist auch gut im Kasten und er hat eine Einstellung, wo eine Klappe wirklich angebracht gewesen wäre und sonst ist es sicherlich kein großes Problem mit der Synchro. Man hört keine Füße, man sieht sich keine Münder bewegen, wenn der Ton da um 2 Frames nach links oder rechts verschoben ist merkt es noch nicht einmal Cornel und der eilt dir sonst eh bestimmt zur Hilfe. Also, kein Stress Kemal, dass wir, auch ohne sich abquälen zu müssen. Ganz sicher!


Michbeck - 07.03.02 at 09:26:43




hallo liebe nothing-tolouse lesegemeinde!

nach langer zeit der abstinenz möchte ich mich mal wieder zu worte melden. einiges ist in der zwischenzeit passiert und ausser einem kurzen (und zugegebenermaßen) lustlosen eintrag zum 16 cut-dreh habt ihr nichts mehr von mir gehört....

möchte noch mal kurz auf meine 16 cut übung eingehen: schon beim einlegen des films habe ich es mir unnötig schwer gemacht. anstatt ganz tranquile das einfädeln des films außerhalb des changing-bags bei vollem licht vorzunehmen, habe ich mir einen abgekrampft den film per tastsinn richtig einzulegen....arrgggrrr.... das hätte ich mir echt leichter machen müssen, ich depp! egal.... der film war jedenfalls richtig eingelegt und dürfte zumindest was den transportmechanismus betrifft keine fehler verursacht haben. der dreh selbst war für mich geprägt von stress einerseits, von zuversicht andererseits. stress, weil man bei einem großen team (wir waren insgesamt 9 personen) als réalisateur immer alles im auge behalten muss. oft wird einem auch (in guter absicht) reingeredet, was den stressfaktor natürlich erhöht, was aber auch hilfreich sein kann. man muß eine gesunde mischung für sich selbst finden und auf alle fälle hin und wieder diktatorisch sich nicht in sein kram reinreden lassen. oh man, das klingt jetzt irgendwie so, als hätte es mich besonders genervt oder so, war aber nicht der fall! ich habs ansatzweise gespürt und weiss, dass ich in zukunft noch einen tick souveräner sein will

nunja, wie dem auch sei. ich bin jedenfalls sehr gespannt, ob der film nicht unterbelichtet ist. die erste nacht nach dem dreh konnte ich deswegen nicht schlafen. aber thoma hat mir noch mal versichert, dass alles mit rechten dingen gelaufen sein müsste....die betonung liegt auf „müsste“....on verra! ändern kann mans jetzt eh nicht mehr. was ich dann doch noch verpeilt habe war eine vorkehrmaßnahme zur leichteren synchronisation des tons hinterher bei der montage. in der ersten einstellung haben wir noch mit klappe gearbeitet (so solls ja eigentlich auch sein), dann aber schnell realisisert, dass wir damit zuviel filmaterial von den ohnehin nur sehr weinigen drei minuten filmrolle verlieren. also haben wir in den folgenden einstelllungen die klappe ganz wegggelassen. so was doofes, zumindest ein „in die hände klatschen“ wäre bestimmt noch drin gewesen und hätte mir vielleicht die synchro-arbeit hinterher erleichtern können.... so aber werde ich mir wahrscheinlich einen abquälen....

was ist sonst noch passiert?

ich habe einen praktikumsplatz in einer kleinen produktionsfirma (umf-vidéo) klargemacht. umf macht vor allem auftragsproduktionen (image-filme, kleine reportagen etc.). bin mal gespannt wies wird. eins ist sicher: ich werde in jeder der domänen (am aufnahme set als kamera-assi, im tonstudio, beim angeln am set, in der post-production bild/ton, bei der produktion von dvds und cd-roms etc...) mitarbeiten (müssen; nein auch eher wollen...). darauf habe ich lust...., mal zu sehen wie eine produktion in einzelnen produktionsetappen professionel realisiert wird. auf der anderen seite: wenn meine connecte zu arte-doku in paris dirngenden bedarf anmeldet, dann werde ich toulouse für die parktikumszeit vielleicht doch verlassen...., on verra.... jedenfalls habe ich jetzt erst mal keinen stress mehr (....hoffentlich, denn der vertrag soll erst in zwei wochen unterschrieben werden...)

ein weiterer schauplatz meines hiesigen daseins: tv-bruits! ich nehme nach wie vor regelmässig an den versammlungen teil und inzwischen denke ich häufig :“ihr bescheuerten franzosen, müsst ihr euch dass leben immer so schwer machen?“ nee echt, es ist teilweise nicht zu ertragen, wie sehr nicht auf den punkt gekommen wird. so reden wir zum beispiel seid wochen darüber ob und wenn ja was für eine subventionierte arbeitsstelle für einen festangestelten beim conseil regional beantragt werden soll. ich mein alles schön und gut, die dinge müssen abgewogen und gut durchdacht werden, aber muß man dafür drei monate brauchen und am ende immer noch keine entscheidung haben? ich verstehs nicht....
jedenfalls könnte ich mir einige prozesse effizienter vorstellen als sie bisher laufen. noch habe ich aber nicht das gefühl innerhalb von tv-bruits eine solche position zu haben um mal „auf den tisch zu hauen“ d.h. mal klare worte darüber zu sprechen, dass wir uns durch teilweise sinnlose diskussionen unseres elans berauben und das projekt tv-bruits schneller gedeihen könnte, wenn wir als organismus besser funktionieren würden....na ja, noch sehe ich mich in gewisserweise als beobachter des ganzen, der mitarbeitet aber noch nicht 100% teil des ganzen ist. ich würde sagen, dass liegt vor allem an meiner eigenen zurückhaltung, und das wiederum liegt daran, dass ich „machtworte“ (um jetzt mal ein bescheuertes wort zu benutzen) noch nicht wirklich in französisch artikulieren kann, so nach dem motto: „leute, ist ja schön und gut, aber lasst uns doch mal endlich zu potte kommen und die gesamtidee weiter verfolgen und hier nicht die ganze zeit heiße luft produzieren......“

jetzt ist dieser eintrag fast so lang wie martins einträge geworden....*J*

gut, dann noch ein paar kurze worte am schluß: guats nächtle alle mit’a’nand! und vergesst nicht: im fotoalbum gibt’s neue bilder zu bestaunen....


Kemal - 07.03.02 at 01:37:33




Jette, viel Spass bei Sonne, Strand und Meer. Genieß die Tage!


Michbeck - 07.03.02 at 01:04:41




Soll mal einer behaupten, wir würden uns nicht jeden kleinsten Winkel Frankreichs anschauen.

Waren heute wirklich in der Provinz. Weigere mich ja Toulouse als Provinz zu bezeichnen, auch wenn die Pariser dies vielleicht anderes sehen, denn dort gilt ja alles, was nicht Paris ist, als Provinz, aber Toulouse ist wirklich keine Provinz. Nun gut.

Die wirkliche Provinz haben wir heute kennengelernt und zwar bei der Suche nach einem geeigneten Drehort für unser Projet. Sind wirklich die kleinsten Landsträßchen & Co abgefahren. Von einem kleinen Fluss zum anderen. Und danach war Kemal klar: „Die Tarn ist doof“. Und an deren Ufer habe ich mein Auto auch bestimmt mit am schmutzigsten gemacht. Es war mal rot, jetzt ist es, na ja, braun gefleckt! (von außen und von innen).

Wusste, warum ich heute nicht fahren wollte, jetzt muss ich es noch putzen, bevor meine Mum kommt. Sie bekommt ja sonst nen Schock und steigt gleich wieder ins Flugzeug. Aber so ne kleine Schlammkur ist doch immer gut für die Haut und meinem alten Autochen tut dies bestimmt für den Teint auch mal ganz gut. Vielleicht sollte ich die Maske daher einfach drauflassen, bis sie von alleine abbröckelt.

Tja und nach einigem hin- und hergefahren haben wir auch was gefunden, was uns gefällt. Tja, man muss nicht unbedingt an die Ardesch fahren, um in schönen Gegenden Kanutouren zu machen und bezahlen täte uns dies ja auch keiner oder vielleicht doch? Aber will hier nicht schon wieder nen Spendenaufruf starten.

Ach, und wenn euch mal jemand fragt, ob er euch helfen kann den Weg zu finden und ihr wisst gar nicht, wo ihr hinwollt, dann sagt einfach: Villemur. Das kennt jeder!


Michbeck - 07.03.02 at 01:03:33




Schoene Gruesse an alle Toulousebesucher und an alle Miamibesucher

Ja Ja JAAAA


Roland - 06.03.02 at 17:22:30




kinder, kinder, hier lesen auch minderjaehrige mit. jetzt driftet dieses kleine tourtagebuch aber doch arg ins pornographische.

erst werden daheim in frankfurt die leute erblasen ("das ist unsere melkmaschine - unter fuenf litern hoert dich nicht auf."), jetzt sind die eier dran, wieder wird wahlweise geblasen, bemalt oder gesucht (wobei, reine lehre, die eier beim blasen ja eher eine untergeordnete rolle spielen - obwohl: "nimm ihn in den mund!" "mit sack?" "mich sack! sag: ich liebe dich!" "üsch lübe düsch." "du sollst nicht nuscheln!").

in diesem sinne: ich trink's dann morgen!


Martin - 06.03.02 at 15:58:52




Eiii,

das war aber ganz gemuetlich gestern mit Euch... Schoen, dass wir uns jetzt schon mit Joe und Elodie zum Eierfaerben an Ostern verabredet haben.

Liebe Jette, ganz viel Spass in Amerika, am Strand, bei den Menschen, bei den kranken Kindern in den Hospitaelern.

So, ich wasche jetzt mein Bettzeug durch und bringe restlichen Muell nach unten...

Mittwoch, trocken, 14 Grad in Toulouse



Michael - 06.03.02 at 13:08:32




"erblasen"? Hae?

Ostern sind wir, glaube ich alle noch da, da Ostern ja Corrida ist und die meisten, wenn auchnicht alle, veschlaegt es, glaube ich erst danach gen Deutschland. Also koennen wir alle zusammen Ostereier bemalen, verstecken und suchen....


Michbeck - 05.03.02 at 13:46:33




Na gut Ihr Lieben,

das finde ich schoen, dass wir uns wieder alle gut vetragen. Die Welt ist so boes, da muessen wir doch alle zusammenhalten?!

Ausserdem wollte ich Dich - Michaela - fragen, wer bei Dir zu hause wen erblaest? Das habe ich irgendwie nicht verstanden...

Es regnet. Regentropfen, die an mein Fenster klopfen. Ich werde Ostern in Toulouse bleiben. Ich kriege wahrscheinlich Besuch aus Bayern und hab dann Spielkameraden zum Eierbemalen und Osterstraeusse basteln.

Wer ist denn eigentlich noch hier an Ostern?



Michael - 05.03.02 at 13:01:18




*snieff*

Christina, tröstest du mich dann? :)

Wegen Mittwoch (Christina + Kemal): Wer fährt?


Michbeck - 04.03.02 at 19:17:51




Ach Michael, is ja lieb, dass du dir Sorgen machst, aber das brauchst du nicht. Is alles ok, habe weder mit Jette noch mit sonst wem ein Problem und damit hat sich die Sache für mich erledigt. Und Mary J. Blige weckt mich morgens auch nicht mehr. :)

Mein einziges Problem derzeit ist etwas Müdigkeit, was auch kein wirkliches Problem ist und dem könnte man ja auch mit etwas Schlaf entgegenwirken, aber mag nicht.

Toulouse is cool, unser Projet geht langsam voran. Was will man mehr?

Nur, die Sonne könnte sich langsam mal entscheiden etwas kontinuierlicher zu scheinen. Es ist doch unfair, dass am WE in Frankfurt die ganze Zeit die Sonne geschienen hat und hier im Süden? Gestern schien sie, heute morgen auch und dann kam ne dünne Wolkenschicht und kühler Wind. Das ist doch echt doof. Eigentlich sollte es doch umgekehrt sein und die Daheimgebliebenen voller Neid auf uns daheim erblasen. Aber:
Das gute Wetter kommt hier auch noch! Nur das ihr es wisst!

Dann werde ich mich mal unserem Drehbuch widmen und die einzelnen Parts von Christina, Kemal und mir zusammenpacken in ein Ding.

Schönen Abend alle miteinand!


Michbeck - 04.03.02 at 19:03:59




aber echt.
bis einer weint.


Christina - 04.03.02 at 18:53:16




Und ausserdem wollte ich die gruppeninterne Lage mal zur Sprache bringen.

Jette und Michi, mir ist nicht entgangen, dass Ihr hier im Netz etwas austragen wolltet. Aber vieleicht ist es besser, wenn Ihr nacheinander einfach mal Eure Ansichten sagt und auch mitteilt, was Euch am anderen stoert?!

Und vielleicht lasst auch ein gutes Haar am aneinand. Vielleicht seid Euch aehnlicher, als Ihr denkt?!

Ich weiss auch keinen Rat, wuensche mir aber sehr, dass das Klima nicht leiden muss. Also, erzaehlt mal, was genau zwischen Euch steht. Dann sehen wir alle etwas klarer!


Michael - 04.03.02 at 15:09:13




heute habe ich meinen nigelnagelneuen guide rouge 2002, wie die franzosen die gourmet-bibel aus dem hause michelin nennen, von der post geholt. eingetroffen war er, amazon sei dank, bereits am erscheinungstag vergangenen freitag, aber weil mich der briefträger, der in frankreich facteur heißt, wohl weil er vor allem rechnungen (factures) bringt, nicht angetroffen hat, hat die post es vorgezogen, meine sendung erst mal über das wochenende einzulagern. zurück zum guide rouge: während ich mir denselben als zweite meinung neben den pudlo von gilles pudlowski stelle, konkurriert er in der veröffentlichten meinung in erster linie mit dem gault-millau. dieses jahr haben sich die marketingstrategen von michelin in diesem zweikampf etwas ganz besonderes einfallen lassen: um den strategischen vorteil des gault-millau, einige tage früher zu erscheinen, auszuschalten, haben sie einfach noch vor diesem termin veröffentlicht, welches etablissement 2002 im vergleich zu vorjahr sterne hinzugewonnen bzw. verloren hat. den presserummel, der dadurch verursacht wurde, kann man sich kaum vorstellen, dokumentiert sei hier nur ein ausschnitt.

leider ist die gegend um toulouse mit sterneküche nicht gerade gesegnet. wer die höchste stufe, ein restaurant mit drei sternen, erreichen will, muss runde zweihundert kilometer fahren, sei es nach westen (les prés d'eugénie in der ganz auf gourmets eingestellten 500-seelen-gemeinde eugénie-les-bains), norden (zu michel bras in laguiole, das sonst in erster linie für seine messer und gerade noch für seinen käse bekannt ist) oder osten (jardin des sens im auch sonst sehenswerten montpellier).

in toulouse und seiner näheren umgebung findet man leider nur etablissements mit maximal einem stern, aber auf diesem niveau gibt es eine kleine sensation zu berichten. neben denen in toulouse selbst gelegenen den jardins de l'opera, michel sarran und dem bereits selbst getesteten und für nicht wirklich toll befundenen le pastel vor den toren von france 3 und im umland l'amphytrion in colomiers, der auberge du poids public in saint-félix-lauragais (ebenfalls selbst getestet: gaaaaaaaaaaaaanz großartig!) und puits saint-jacques in pujaudran trägt jetzt auch das kleine italienische restaurant cosi fan tutte im stadtteil saint-etienne einen stern. dies wird umso beachtlicher, als andere gourmetinstitutionen wie z.b. das von herrn bert verehrte sept saint sernin nach wie vor ohne dastehen. all dies gibt natürlich lediglich die meinung der tester des guide rouge wieder, der von mir hoch geschätzte gilles pudlowski (s.o.) ist, wie an dieser stelle bereits berichtet, leicht anderer meinung.

ich hatte natürlich in der vergangenheit auch vielfach gelegenheit, andere als die hier dekorierten etablissements zu besuchen, auch ohne an dieser stelle davon zu berichten. wer also informationen und einschätzungen zu den aus den verschiedensten gründen empfehlenswerten restaurants brasserie flo im hotel beaux arts, brasserie le pyreneen, le toubkhal, la belle equipe, villa st.tropez, le ciel de toulouse und les pieds mouillies oder auch zu den wiederum aus den verschiedensten gründen abratenswerten cave des blanchers, l'asterac, la braisière, le japan, le marocain und le tirou in castelnaudary haben möchte, möge sich gerne an mich wenden. und auch, wer mit mir gemeinsam in einem etablissement der immer noch sehr langen dringend-noch-zu-besuchen liste aus la daurade, le shanti, le kitsilano, michel sarran, sept saint sernin, au poids gourmand, le colombier, les jardins de l'opera, l'amphitryon, depeyre, cosi fan tutte, mille et une pates, le sushiyaki, le beaucoup und le jim mc mahon's speisen mag, ist herzlich willkommen.

zuletzt gilt es noch zwei links anzugeben, die ohne konkreten bezug zu diesem text weitere erkenntnisse zum thema haute cuisine in toulouse und anderswo zu vermitteln in der lage sind: eine mit dem unerträglichen titel spitzenköche, ihre restaurants, websits und ihre bücher... sowie die nicht immer vertrauenswürdigen catering-empfehlungen des roten barons dr. rainer buhleier, unter durch die westlichen wälder. und wer sich fürs thema im allgemeinen interessiert, lese mal wieder ein gutes buch. na dann: guten appetit.


Martin - 04.03.02 at 15:08:03




So, liebe Kinder,

dann rueckt mal etwas naeher an den Kamin heran. Jetzt kommt meine Geschichte. Und wer will, darf dabei was malen.

Auf dem Weg von Dianas Party zur Bar One, wurde ich am Samstagabend von drei jugendlichen Schwarzfranzosen angehalten, die mich dezidiert aufgefordert haben, mein Portemonnaie heraus zu ruecken.

Meine Einwaende diesbezueglich wurden dadurch weggewischt, dass ich mehrfach solide gegen ein nahes Metallgeruest getrommelt wurde. Einer der begabten AfroFranzosen mopste mir daraufhin meine Brieftasche mit 100 Euro, allen Karten und vor allem meiner Kundenkarte fuer den Grill King in der Rue du Taur. Das fnde ich nicht so schoen.

Mittlerweile habe ich festgestellt, dass die BNP Bank meinen Anruf bezueglich einer Kartensperrung noch nicht realisiert hat. Es ist aber kein Geld abgehoben worden und à la francaise wurde jetzt eben NOCH EINMAL gesperrt.

Physisch bin ich nicht zu einem Schaden gekommen, aber die Entruestung ob der exotischen Zielsicherheit ist doch da. Haette nicht gedacht, dass MIR so etwas passiert ( denkt natuelich jeder..) und aergere mich jetzt ueber die anstehende Behoerdengaenge.

Habe natuerlich gleich die Poizei verstaendigt, aber was sollen die machen?


Michael - 04.03.02 at 15:04:52




die basken sind ein seltsames volk. nicht nur, dass sie - wie sonst nur der direktor unserer école (auch baske?) - eigenartige mützchen tragen, sie haben auch eine vom resteuropäer abweichende schädelform, ein abweichendes blutbild und eine eigene sprache. die heisst euskara und wird zur gruppe der finno-ugrischen sprachen gerechnet - ob diese (also euskara, finnisch und ungarisch) sich nun aber untereinander ähneln und ergo eine wirkliche gruppe darstellen oder es sich lediglich um eine art bodensatz der linguistik handelt, bei dem man alle sprachen, die sonst nix ähneln, zu einer letzten gruppe zusammengefasst hat, damit man im lexikon eine überschrift hat, ist mir unbekannt. anyway: so wie baskisch euskara heisst, heißt das baskenland euskadi, womit erklärt wäre, was das 'e' in eta bedeutet. 'ta' stünde dann für terrorist association, womit klar wäre, was ich in zeiten eines sich vereinigenden europas von separatistischen bestrebungen halte. wer sich dafür interessiert, warum der baskische separatismus in spanien und in frankreich unterschiedlich ausgeprägt ist, findet weitere informationen dazu hier. noch bescheuerter als die basken sind übrigens die korsischen separatisten: sie stehen voll und ganz unter dem einfluß der korsischen mafia, deren zentrales ziel es ist, endlich die lästigen französischen ordnungshüter loszuwerden und eine echte bananenrepublik auszurufen. das ist aus ihrer perspektive vielleicht verständlich, wieso sich aber tausende von linksalternativen kontinentalfranzosen zu ihrem fürsprecher machen und sich korsenköppe aufs auto kleben, will mir nicht in denselben. zu politisch? zurück zum reisebericht!

eine reise durch das baskenland vollzieht sich üblicherweise in drei teilen: im norden das französische baskenland, in der mitte die region guipúzcoa und im westen bilbao. wenn man alles von einem basislager aus besuchen mag, empfiehlt sich also die mitte, und dort kommen eigentlich nur das (aus kostengründen für den nächsten aufenthalt aufgesparte) sehr noble hotel maria cristina in donostia (baskisch) bzw. san sebastián (spanisch) und der sehr außergewöhnliche parador 'el emperador' in hondarribia (baskisch) bzw. fuenterrabía (spanisch) in frage. in dieser ehemaligen burg karls des fünften aus dem zwölften jahrhundert herrscht eine einmalige atmosphäre. die hotelzimmer sind hübsch, der ausblick auf den hafen und die mündung des grenzflüßchens bidasoa zwischen hondarribia und dem französischen hendaye wunderbar und das frühstücksbuffet stellt weitenteils zufrieden, auch wenn die eierspeisen nicht à la minute sind. die paradores bieten für gäste unter dreißig übrigens einen sehr kompetitiven spezialtarif... als ob all dies noch nicht genügt hätte, wartet hondarribia mit weiteren freuden auf: die von einer beeindruckenden stadtmauer umzogene wunderschöne altstadt voller fachwerkhäuser rund um den parador und die kirche santa maria, in der seinerzeit sonnenkönig ludwig xiv. die spanische infantin maria theresia ehelichte (kurz zuvor wurde auf der sowohl zu spanien als auch zu frankreich gehörenden fasaneninsel in der bidasoa-mündung der pyrenäenvertrag geschlossen, der durch die hochzeit, die auch noch im französischen saint-jean-de-luz wiederholt wurde, abgesichert werden sollte.), steht in interessanten kontrast zu dem fischer- und hafenviertel la marina mit seiner hauptstraße calle san pedro, einer art düsseldorf des baskenlands (ihr wißt schon: die längste theke der welt...). hier fröhnen einheimische und touristen - von denen es im februar aber noch nicht allzu viele gibt - einer der baskischen nationalsportarten, dem txikiteo: man zieht von bar zu bar und probiert jeweils ein gläschen wein und einige tapas. aber auch "ordentliche" restaurants gibt es in hondarribia: voll und ganz empfehlenswert ist das txantxangori (dt.: rotkehlchen; calle san pedro 27, tel. 943 64 21 02), weniger toll das sebastien in der altstadt (calle mayor) - hier verkehren zu viele gäste des nahegelegene paradors, was sich positiv auf die fremdsprachenkenntnisse des zugegeben sehr freundlichen patrons, aber negativ auf das preis-leistungs-verhältnis ausgewirkt hat.

das französische baskenland läßt sich kaum mit nur einem tagesausflug erschließen. sicherlich kann man sich bayonne sparen, das nur seines - allerdings in ganz frankreich im supermarkt erhältlichen - schinkens wegen bekannt ist. wenig südlicher geht es dann aber in die vollen: biarritz besticht mit morbidem flair; zu den absoluten musts hier gehören die promenade entlang der 'grande plage', unterbrochen nur von einem häßlichen casino, in dem man alten damen dabei zusehen kann, wie sie ihre rente den einarmigen banditen hinterherschmeissen, der rocher de la vierge inmitten der tosenden brandung (sorry, das kommt auf dem photo nicht so gut rüber...), die am strand 'miramar' nördlich des hotel 'le palais' 1864 bismarck fast das leben gekostet hätte, einkehr 'chez albert' (05.59.24.43.84) im fischerhafen und nach, je nach gusto, einem spaziergang am strand oder einem einkaufsbummel auf den avenues ein tee in ebendiesem hotel le palais, der nobelsten unterkunft im baskenland (obwohl das hotel maria cristina in san sebastián ja auch nicht ohne ist...). wenige kilometer südlich liegt saint-jean-de-luz, das sich von einem verschlafenen fischernest zu einem in der saison völlig überlaufenen ferienziel der franzosen gemausert hat. hier steht eine hotelalternative für diejenigen, die ein basislager auf französischen boden vorziehen: der journalist bernard carrère, u.a. autor des guide hubert pays basque, hat sein stadthaus zu einem gemütlichen hotel englischen stils umgebaut (la devinière, 5, rue loquin, tel. 05.59.26.05.51). auch nichthotelgäste sind im salon im erdgeschoss gern gesehene gäste, wo sie des nachmittags aus einer grossen teeauswahl, wundervoller heißer schokolade und leckerem gebäck wählen können. solche auswahl macht saint-jean-de-luz aber nicht einfach: noch vorzüglicheres gebäck oder auch köstliche kleine snackplatten für den salzigen hunger gibt es bei pariès (9, rue gambetta). dort kann man allerdings nichts vor ort verzehren, man muß etwa an die uferpromenade ausweichen, oder findet auf der suche nach einem angenehmen plätzchen die filiale des biarritzer pâtissiers 'dodin' (80, rue gambetta). dort sind speisen und getränke mau, die preise gesalzen - aber die sehen-und-gesehen-werden-atmosphäre im wohl original-50er-jahre-décor genau richtig für all die, die das café orth in der westerländer friedrichstraße schon seit jahrzehnten langweilt. eine entscheidung macht einem saint-jean-de-luz dann aber doch (leider) leicht: das kultrestaurant 'grillerie du port' (quai general leclerc, tel. 05.59.51.18.29), etwa vergleichbar - um auf sylt zu bleiben - mit gosch's nördlichster fischbude deutschlands in list, öffnet leider nur von mitte juni bis mitte september. wer nicht in dieser zeit kommt, braucht auf die supertouristische zahnradbad auf den berg 'la rhune' nicht wirklich ansteuern, und mache sich also wie wir auf der küstenstraße 'la corniche' auf den weg über socoa und das mogelpackungsschloß domaine d'abbadia (wurde erst 1860 erbaut) zur französisch-spanischen grenze bei hendaye.

im mittelteil des baskenlands, der provinz guipúzcoa führt die küstenstraße gi 3440 von dem oben bereits beschriebenen hondarribia über den 448 meter hohen berg jaizkibel, dessen gipfel papa schiffler höchste ekstase (oder mit x?) entlocken würde - hier steht ein wunderbarer antennenwald. der elektrosmog fuehrt dann wohl allerdings dazu, daß man beim nächsten stopp auf der serpentinenstraße ins tal mit dem verbrecherischen ziel, bergveilchen auszugraben, den autoschlüssel in die alte blaue barbour und diese ob des plötzlich ausbrechenden sonnenscheins in den kofferraum des cabrios stopft, von dem es bei nothing-toulouse übrigens schändlicherweise immer noch keine photos gibt. glücklicherweise läßt sich der kofferraum aber mit einem von zwei herbeieilenden hilfsbereichen und auch noch frankophonen spaniern überreichten schweizermesser in sekunden und ohne beschädigung öffnen - schade nur, daß diesmal keiner dabei war, der mich ob dieses vorfalls für einen ausgedehnten zeitraum 'meister des universums' zu nennen bereit wäre. so erreicht man jedenfalls donostia (baskisch) bzw. san sebastián (spanisch), das zwar an der biskaya liegt, aber durchaus mediterranes flair entfaltet und mir weit besser gefallen hat als das gehypte biarritz. der plan, wiederzukommen, steht, vielleicht zum jährlichen filmfestival, das dieses jahr vom 19. bis zum 28. september stattfinden wird. wer nach san sebastian kommt, sollte auf alle fälle vermeiden, dort die dienste des deutschen honorarkonsuls in anspruch zu nehmen. der gute ist, jetzt mal italienisch formuliert, senza palle, und steht unter der fuchtel seiner zickigen und nur überschaubar intelligenten sekretärin, die den tag damit zu verbringen scheint, hilfesuchenden abwechselnd zu erklären, deren begehr sei wahlweise prinzipiell unmöglich oder aber falle jedenfalls nicht in den zuständigkeitsbereich des konsulats. vielleicht hatte sie aber auch einfach nur ihre tage. vom frust erhole man sich trefflich in den tapasbars der altstadt, z.b. der vielfach prämierten bar txepetxa (pescaderia 5, tel. 943 42 22 27), und mit einem spaziergang auf den monte urgell, wo ein überdimensionaler inri nebst blitzableiter auf dem erhobenen finger über der stadt wacht. die hier gebotene 360°-aussicht über stadt, strand und meer entschädigt für mehr. okay, es gibt bessere wortspiele.

bilbao verdiente keine erwähnung, stünde dort nicht das gleichnamige guggenheim-museum. es ist nicht nur wegen seiner wechselnden ausstellungen (in der jüngeren vergangenheit z.b. zu giorgio armani) und dem jeweils gezeigten teil der durch die verschiedenen häuser in new york, las vegas, berlin, vernedig und eben bilbao rotierenden der eigenen sammlung sehenswert, sondern auch schon ob seiner beeindruckenden architektur aus der feder (eher: aus dem computer) frank o. gehry's. die rückfahrt durch den westteil des baskenlands führt uns an der küste entlang über das fischerdorf bermeo in die heilige stadt der basken, nach guernika. ob diese partnerstadt pforzheims ihre bekanntheit eher dem bombardement durch die deutsche legion condor und dem diese darstellende gemälde picassos 'verdankt', vermag ich nicht zu beurteilen. vor der rückkehr nach toulouse tanken wir an einer spanischen jet-tankstelle, den liter benzin zu 75,9 eurocents, und erwerben im grenznahen al campo-supermarkt, der spanischen ausgabe der französischen auchan-kette, zwei flaschen des lesern des magazins der süddeutschen zeitung von hans-magnus enzensberger neben debauve-schokolade und bresse-hühnchen empfohlenens 1995er rioja gran reserva.

schön geschriebene weitere informationen zu dieser ecke der welt findet man übrigens bei 'the saraphina mosey travelogue' (auf englisch), eine sammlung von photos bei rené peyré.


Martin - 04.03.02 at 00:57:50




Klärt mich und vielleicht auch mal die Leser auf. Bitte, bitte! Was war denn nun gestern Abend und was für eine Suche, bei der es die Daumen zu drücken gilt.


Michbeck - 03.03.02 at 15:15:41




danke für das ultimative soap-feeling.
deutsche kultur ganz ohne tv.
divé, ein ganz fest gedrückter daumen für deine suche.
und viel spass am (und im?) meer.


Christina - 03.03.02 at 14:16:40




Jette, hast du nen Problem oder willst du jetzt Martins Aufruf folgen und hierraus eine Reality Soap mit sich gegenseitg ankotzen machen?

Wünsch euch viel Spaß am Meer. Das Wetter scheint ja mitzuspielen. Viel Spaß!


Michbeck - 03.03.02 at 14:12:25




Monsieur Divé, ich hoffe, Sie haben den Schrecken der vergangenen Nacht gut überstanden. Echt ätzend, sowas. Ich hoffe sehr, daß sich der Schaden nicht in allzugroßen Dimensionen bewegt! Was sagt man denn in so einer Situation? Gute Besserung, herzliches Beileid...? Jedenfalls sind wir alle sehr froh, daß man Dich wenigstens hat leben lassen!

Ich hoffe, ich darf das überhaupt schreiben. Mütter in Frankfurt und süße Schottinnen könnten sich ja sonst beunruhigen...

Ja, wo waren wir auf der Party, ehrlich gesagt, waren wir zu faul, ins weite Cote Pavé zu latschen. Und auch noch ein büschn fertig vom Tach und vor allem der Nacht davor. Aber Michaela wird sich ja auch sicher SOOOO TOLL amüsiert haben, auch ohne Besuch aus Wiesbaden. Denn den braucht sie ja nicht.

Wir fahren heute ans Meer, Sonnenschein und 17 Grad sind gemeldet. Was will man mehr für Anfang März.



Henriette - 03.03.02 at 09:33:49




Je sais, Frau Schäffner!

Wo wart's denn heute Abend bei den Birthday-Partys. Haben euch vermisst. *snieff*

Hat Monsieur Divé noch den Weg zu euch gefunden? Michaela bist du gut angekommen? nicht, dass wir uns Sorgen machen müssen!


Michbeck - 03.03.02 at 03:44:10




Frau Fromm, Sie sind so toll!


Henriette - 02.03.02 at 18:00:16




- Achtung – Achtung -

Stereo-Übungen bergen ungeahnte Gefahren in sich!

Wer fragen bezüglich Explosionen in der Küche hat, der frage mich, denn ich bin da mittlerweile Spezialistin drin. Diesmal waren es nicht die Würstchen, die mir um die Ohren geflogen sind, sondern der Kakao. Ach, dabei wollte ich doch nur ganz brav meine Stereo-Übung machen, mal was ausprobieren, wie es wird. Aber...Mein Sicherung, die mir 2x dabei rausgeflogen ist und der Kakao hatten wohl etwas dagegen. So habe ich das geplante Putzen für morgen ganz spontan auf heute verschoben und werde mich vielleicht morgen noch einmal an Stereo wagen. Vielleicht!

Geschmeckt hat der Kakao, bzw die heiße Schokolade aber schon!

Trotz der kleineren Abenteuer bei meinen Stereo-Versuchen, bin ich ja total begeistert von MiniDisc.
Auch haben wollen!
Gibt es da draußen nicht irgendjemanden, der zuviel Geld über hat und mir einen sponsern mag. Nehm’ auch Restposten, muss nicht das aktuellste Modelle sein. MiniDisc ist schon was feines, na ja, aber außer Tonaufnahmen, was macht man noch damit? Egal, das Ding ist cool! Macht Spaß und man erlebt lustige Sachen damit, auch wenn sie mit Kücheputzen enden.

Sponsor für MiniDis gesucht!!!

Ach ja, hier in Toulouse wird es einem nie langweilig und wenn das doch bei jemandem sein sollte, dann macht er etwas falsch. Hier lernt man täglich für’s Leben! Immer und immer wieder....
:)


Michbeck - 02.03.02 at 15:34:17




Schrank abbeizen?


Michbeck - 02.03.02 at 15:33:49




Frau Johann,

monokausale Erklaermuster sind meist nur unzureichend in der Lage, die Realitaet abzubilden.

Frau Fromm,

Schrank abbeizen.


Michael - 02.03.02 at 14:09:12




Herr Divé brauchen Sie unbedingt Besuch um weggehen zu können? Also, dass ging bisher auch ganz gut ohne Besuch, obwohl ich natürlich auch nichts gegen Besuch einzuwenden habe. Aber wenn erst Leute aus Wiesbaden antanzen müssen, um Party zu machen... Weiß ja nicht.


Michbeck - 02.03.02 at 03:47:16




habe noch ganz viel rotkohl.
hat nicht jemand zufällig ein rezept für die traditionelle zubereitung? dass man ihn in alle sorten von gemüsepfannen schnippeln kann, weiss ich bereits..

hab heute michael nur einmal kurz gesehen und mein auge zuckt.
toll, klappt das mit dem nerven also auch durch wände...



Christina - 01.03.02 at 19:58:54




Gestern TexxMexx, heute Ambassade. Es ist schoen, wenn man Besuch hat, der mit einem auf de Bolzplatz spielen geht.

Ggf fahren wir morgen an ein Wasser. Haengt aber vom Wetterkanal und dem Orakel von Delphi ab.

Rolands Dreh war suuuuper stylisch und kriegt bestimmt de goldenen Baeren fuer die beste Kamera.

Und ueberhaupt: Herr Blankemeyer, unter Zeugen habe ich gestern zum dritten Mal das Filmmaterial eingelegt und es gab ueberhaupt keine Probleme.

Nehme Sie das ins Protokoll.

Diesseits und jenseits des Rheins: Schoenes Wochenende!


Michael - 01.03.02 at 18:21:20




Der Vollstaendigkeit halber: Der 7. im Bunde traegt die Bundeslade bzw. beissen die Hunde. 16 cut fertisch. Kann ich doch nur sache.....Schwartemache. leg mich jetzt [nachdem ich gerade die Kamera zurueckgebracht habe] wieder ins Bett [oder auch nicht]* Mei Mudda hiMself *qou vadis Bundesrat*


Roland - 01.03.02 at 11:25:44




War gestern ganz cool im AdriAn's! Luft war etwas stickig, aber Leute waren gut drauf, trotz z.T. nicht ganz so guter Mucke wie das letzte Mal. Mais bon. Hatten unseren Spaß.

Es scheint Toulouse derzeit nur eine Invasion von Holländern und Belgiern zu drohen. Unglaublich!


Michbeck - 01.03.02 at 10:28:28

 

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